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Trauer um Germanwings-Opfer
"Uns fehlen die Worte für diese Tat"

Mit einem staatlichen Trauerakt im Kölner Dom ist der 150 Opfer des Germanwings-Absturzes in Frankreich gedacht worden. Bundespräsident Joachim Gauck sagte, zu den Angehörigen sei ein "Band des Mitleidens und Mittrauerns" entstanden. "In Leid und Not haben wir näher zueinander gefunden."

    Bundespräsident Joachim Gauck während der Trauerfeier für die 150 Opfer des Germanwings-Absturzes.
    Bundespräsident Joachim Gauck während der Trauerfeier für die 150 Opfer des Germanwings-Absturzes. (AFP / Oliver Berg)
    Gauck nannte das Datum des 24. März einen Schock. "Es ist etwas zerstört worden, das in dieser Welt nicht mehr geheilt werden kann." Er spüre aber in diesen Tagen ein "Band der Gemeinsamkeit". Die Menschen seien verbunden in Trauer und Schmerz und durch eine tiefe Ratlosigkeit, sagte er vor rund 1.400 Trauergästen im Dom. Etwa 500 Angehörige von Opfern nahmen teil.
    Gauck betonte in seiner Rede: "Wir erschrecken auch über das Böse". Der Copilot habe viele Menschen in den Tod gerissen. Dafür fehlten die Worte. Keiner wisse aber wirklich, was in diesem Menschen vorgegangen sei. Auch der Copilot hinterlasse Angehörige. Zudem gebe es keine absolute Sicherheit. "Weder vor technischen Defekten noch vor menschlichem Versagen gibt es absolute Sicherheit - und erst recht nicht vor menschlicher Schuld". Alle seien darauf angewiesen, anderen zu vertrauen. Zuvor hatte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) den Helfern für ihren Einsatz an der Unglücksstelle in den Alpen gedankt.
    Kerzen (insgesamt 150) brennen am 17.04.2015 in Köln (Nordrhein-Westfalen) vor der Trauerfeier für die Germanwings-Opfer im Kölner Dom.
    Im Kölner Dom fand der Staatsakt für die 150 Opfer der abgestürzten Germanwings-Maschine statt. (picture alliance / dpa / Oliver Berg)
    "Unbegreifliches ist geschehen"
    Vor dem staatlichen Trauerakt war an die 150 Opfer mit einem ökumenischen Gottesdienst erinnert worden. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, leiteten die Messe. Beide sprachen den Angehörigen Trost zu.
    Woelki sagte in seiner Predigt: "Dass wir alle hier sind, und dass auch so viele Menschen in diesem Moment durch die Medien mit uns zusammen Ihnen unser menschliches Mitleid und Beileid zeigen wollen, das soll Ihnen Trost sein, dass Sie nicht allein sind in diesen Stunden der Einsamkeit." Kurschus sagte, "Unbegreifliches ist geschehen". Das Land rücke in dieser Stunde zusammen und nehme an der Ohnmacht teil.
    Vertreter von Frankreich und Spanien nahmen teil
    An der Zeremonie nehmen zudem Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Volker Bouffier (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, teil. Aus Frankreich war Verkehrsminister Alain Vidalies angereist, aus Spanien Innenminister Jorge Fernández Díaz. Beide betonten in Reden den Zusammenhalt der drei Länder. In ganz Deutschland wehen heute die Fahnen auf Halbmast.
    Ein Airbus A320 der Gesellschaft Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder kamen dabei ums Leben. Die meisten der 150 Getöteten stammten aus Deutschland und Spanien. Der Copilot der Maschine führte den Absturz nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler absichtlich herbei, um sich das Leben zu nehmen.
    Den Gottesdienst und den staatlichen Trauerakt können Sie in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.
    (hba/tj)