Am südlichen Zipfel der spanischen Provinz Aragon liegt das Dorf La Puebla del Hijar. Hier befindet sich der Sitz der Firma Aceites Pina, des größten spanischen Herstellers für Tresterolivenöl. An drei Orten in Südspanien werden unter der Führung von Miguel Pina aus Olivenresten Öle gewonnen und zu Speiseöl raffiniert.
Als das spanische Gesundheitsministerium am 3. Juli diese Öle wegen Verunreinigungen mit krebserregendem Benzpyren aus dem Handel nahm, wurde der Unternehmer sauer auf die Regierung. In einem Brief warf er ihr vor, das Problem seit langem gekannt, aber nicht gehandelt zu haben.
Uns gegenüber wurde erst im Juni, bei einem Besuch im Institut für Fette erklärt, dass in Tschechien etwas gefunden wurde. Doch man sagte uns, das wäre im April oder Mai gewesen und nicht im Februar.
Die Recherchen des Deutschlandfunks bestätigen: die Tschechische Untersuchungsbehörde für Landwirtschaft und Lebensmittel hat schon am 22. Februar spanische Olivenöle aus dem Handel genommen. Die Werte für Benzpyren lagen dabei 100fach über dem deutschen Grenzwert. Im März wurden gleich drei Ladungen des Olivenöls in Tschechien aus dem Verkehr gezogen und die spanische Botschaft wurde im April offiziell über die Vorfälle informiert.
Doch erst als Tschechien am 27. Mai erneut Olivenöl abgelehnt hat, wurde gehandelt. Für Miguel Pina unverantwortlich:
Wenn etwas gefunden wird, das gefährlich für die menschliche Gesundheit ist, und die Behörden wissen es, muss sofort die Produktion gestoppt und notwendige Maßnahmen ergriffen werden.
Er geht davon aus, dass die Behörden seit über einem Jahr das Problem kennen. Damals hätten sich Grossabnehmer an die Hersteller gewandt und die Einhaltung von Grenzwerten verlangt. Vor sechs Jahren war die Produktion umgestellt worden, so dass beim Trocknen der Trester mit Benzpyren verunreinigt wird. Prüfungen des Agrarministerium finden jährlich statt.
Jetzt hat der Agrarminister Miguel Arias Canete mitgeteilt, die Tresterolivenöle kommen wieder in den Verkauf. Es gilt ein Grenzwert von zwei Microgramm Benzpyren pro Kilo. Das ist doppelt soviel, wie in Deutschland erlaubt ist. Doch auch die Einhaltung des deutschen Grenzwertes sei kein Problem, sagt Pina. Man habe sofort ein Verfahren entwickelt, um den Krebserreger aus dem Öl zu filtern.
Doch wie wird die Einhaltung der Grenzwerte kontrolliert? Haben doch die spanischen Kontrolleure über Jahre versagt. Weder im Agrarministerium noch im Gesundheitsministerium will oder kann jemand Auskunft darüber geben. Stets wird auf die Zuständigkeit der jeweils anderen Behörde verwiesen.
Das Thema Benzpyren in Speiseölen ist noch nicht erledigt. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass Tresterolivenöl auf die selbe Art hergestellt wird, wie es bei anderen Ölen üblich ist, wie Miguel Pina erklärt.
Tresterolivenöl, Sonnenblumen- oder Soyaöl werden auf die selbe Art gewonnen: Die Frucht wird getrocknet, das Öl wird mit Hexan extrahiert und dann wird es raffiniert
Doch für diese Öle gilt in Spanien der neue Grenzwert nicht. Deshalb klagen die Produzenten vor Gericht.
Aufschlussreich ist, dass das staatliche Institut für Fette, das bis im Juni nichts von Benzpyren im Olivenöl gewusst haben will, die Ölproduzenten schon im November letzten Jahres davor gewarnt hat, Sonnenblumenöl könne mit dem Krebserreger verunreinigt sein.
Die Tatsache, dass Ende August in Norwegen Benzpyren in kaltgepresstem Olivenöl gefunden wurde, bestätigt Miguel Pina in seiner schlimmsten Befürchtung: ein großangelegter Betrug solle vertuscht werden.
In kaltgepresstem Olivenöl, kann Benzpyren nur vorkommen, wenn die Olivenhaine nahe an industriellen Zonen liegen, wo es große Luftverschmutzung gibt, aber nur in sehr sehr geringen Mengen. Ab einer bestimmten Menge muss das Benzopyren vom untergemischten Tresteröl kommen.
Das ist lukrativ und ungefährlich für Panscher. Im Labor sind Beimischungen bis zu 20 Prozent nicht mehr nachzuweisen, seit das Benzpyren entfernt wurde Für Pina ist klar, das Tresteröl musste als Sündenbock herhalten, um größeren Schaden vom Olivenöl abzuwenden. Spanien ist der weltweit größte Produzent von Olivenölen, das Tresteröl spielt nur eine unbedeutende Rolle.
Als das spanische Gesundheitsministerium am 3. Juli diese Öle wegen Verunreinigungen mit krebserregendem Benzpyren aus dem Handel nahm, wurde der Unternehmer sauer auf die Regierung. In einem Brief warf er ihr vor, das Problem seit langem gekannt, aber nicht gehandelt zu haben.
Uns gegenüber wurde erst im Juni, bei einem Besuch im Institut für Fette erklärt, dass in Tschechien etwas gefunden wurde. Doch man sagte uns, das wäre im April oder Mai gewesen und nicht im Februar.
Die Recherchen des Deutschlandfunks bestätigen: die Tschechische Untersuchungsbehörde für Landwirtschaft und Lebensmittel hat schon am 22. Februar spanische Olivenöle aus dem Handel genommen. Die Werte für Benzpyren lagen dabei 100fach über dem deutschen Grenzwert. Im März wurden gleich drei Ladungen des Olivenöls in Tschechien aus dem Verkehr gezogen und die spanische Botschaft wurde im April offiziell über die Vorfälle informiert.
Doch erst als Tschechien am 27. Mai erneut Olivenöl abgelehnt hat, wurde gehandelt. Für Miguel Pina unverantwortlich:
Wenn etwas gefunden wird, das gefährlich für die menschliche Gesundheit ist, und die Behörden wissen es, muss sofort die Produktion gestoppt und notwendige Maßnahmen ergriffen werden.
Er geht davon aus, dass die Behörden seit über einem Jahr das Problem kennen. Damals hätten sich Grossabnehmer an die Hersteller gewandt und die Einhaltung von Grenzwerten verlangt. Vor sechs Jahren war die Produktion umgestellt worden, so dass beim Trocknen der Trester mit Benzpyren verunreinigt wird. Prüfungen des Agrarministerium finden jährlich statt.
Jetzt hat der Agrarminister Miguel Arias Canete mitgeteilt, die Tresterolivenöle kommen wieder in den Verkauf. Es gilt ein Grenzwert von zwei Microgramm Benzpyren pro Kilo. Das ist doppelt soviel, wie in Deutschland erlaubt ist. Doch auch die Einhaltung des deutschen Grenzwertes sei kein Problem, sagt Pina. Man habe sofort ein Verfahren entwickelt, um den Krebserreger aus dem Öl zu filtern.
Doch wie wird die Einhaltung der Grenzwerte kontrolliert? Haben doch die spanischen Kontrolleure über Jahre versagt. Weder im Agrarministerium noch im Gesundheitsministerium will oder kann jemand Auskunft darüber geben. Stets wird auf die Zuständigkeit der jeweils anderen Behörde verwiesen.
Das Thema Benzpyren in Speiseölen ist noch nicht erledigt. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass Tresterolivenöl auf die selbe Art hergestellt wird, wie es bei anderen Ölen üblich ist, wie Miguel Pina erklärt.
Tresterolivenöl, Sonnenblumen- oder Soyaöl werden auf die selbe Art gewonnen: Die Frucht wird getrocknet, das Öl wird mit Hexan extrahiert und dann wird es raffiniert
Doch für diese Öle gilt in Spanien der neue Grenzwert nicht. Deshalb klagen die Produzenten vor Gericht.
Aufschlussreich ist, dass das staatliche Institut für Fette, das bis im Juni nichts von Benzpyren im Olivenöl gewusst haben will, die Ölproduzenten schon im November letzten Jahres davor gewarnt hat, Sonnenblumenöl könne mit dem Krebserreger verunreinigt sein.
Die Tatsache, dass Ende August in Norwegen Benzpyren in kaltgepresstem Olivenöl gefunden wurde, bestätigt Miguel Pina in seiner schlimmsten Befürchtung: ein großangelegter Betrug solle vertuscht werden.
In kaltgepresstem Olivenöl, kann Benzpyren nur vorkommen, wenn die Olivenhaine nahe an industriellen Zonen liegen, wo es große Luftverschmutzung gibt, aber nur in sehr sehr geringen Mengen. Ab einer bestimmten Menge muss das Benzopyren vom untergemischten Tresteröl kommen.
Das ist lukrativ und ungefährlich für Panscher. Im Labor sind Beimischungen bis zu 20 Prozent nicht mehr nachzuweisen, seit das Benzpyren entfernt wurde Für Pina ist klar, das Tresteröl musste als Sündenbock herhalten, um größeren Schaden vom Olivenöl abzuwenden. Spanien ist der weltweit größte Produzent von Olivenölen, das Tresteröl spielt nur eine unbedeutende Rolle.