Friedensregelung im Nahen Osten
Trump ruft in Knesset-Rede zur Begnadigung Netanjahus auf

US‑ Präsident Trump hat an Israels Präsidenten Herzog appelliert, Regierungschef Netanjahu zu begnadigen, der wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht steht. In seiner Rede vor der Knesset sagte Trump wörtlich: "Hey, ich habe eine Idee. Herr Präsident, warum begnadigen Sie ihn nicht?"

    US-Präsident Trump steht in der Knesset hinter zwei Mikrofonen, hinter ihm die israelische Fahne.
    US-Präsident Trump spricht vor der Knesset (AP / Evelyn Hockstein)
    Trump spielte die Anschuldigungen gegen den Regierungschef herunter – Zitat: "Wen zum Teufel kümmern schon Zigarren und Champagner?" Die Passage war nicht Teil des vorbereiteten Redetextes. Sie sorgte im Plenum für Applaus. 
    Zahlreiche Israelis werfen Netanjahu vor, seine Politik auf die Begünstigung seiner Familie und die Abwendung einer möglichen Verurteilung im laufenden Gerichtsverfahren auszurichten. Der 2020 eröffnete Prozess wurde während des Gazakrieges und der anderen Militäreinsätze im Nahen Osten häufig unterbrochen. Netanjahu ist in drei Fällen angeklagt, darunter wegen der Annahme von Geschenken im Wert von umgerechnet fast 210.000 US-Dollar von Geschäftsleuten, darunter Champagner und Zigarren. Der israelische Präsident hat die Befugnis, verurteilte Straftäter unter außergewöhnlichen Umständen zu begnadigen. Netanjahu erklärt sich für nicht schuldig und bestreitet jegliches Fehlverhalten.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.