
"Also, wie wir fliegen, ist grundsätzlich abhängig vom Messgebiet selber. Standardmäßig ist es so, dass wir etwa 300 Fuß Höhe, also 90 Meter fliegen." Erklärt Alexandra Helbig vom Bundesamt für Strahlenschutz. Mit den Messungen vom Hubschrauber aus lassen sich die radioaktiven Stoffe am Boden schnell und großräumig ermitteln, erklärt die Spezialistin, während der zweite Helikopter aufgetankt wird. "Wir messen grundsätzlich alles. Also wir können in der Auswertung im Nachhinein alles rausfinden, Cäsium-137 ist immer interessant, wir lassen uns zum Beispiel Kobalt anzeigen, Crypton."
2020 waren die Waldbrände besonders schlimm
Auf die Karten, die dabei entstehen, wartet unter anderem die Feuerwehr in der Sperrzone. Einer von ihnen sagt: "Wenn Sie das ganze kartiert haben, wären wir glücklich, dass alles von Ihnen zu bekommen." Der Grund: In der Zone brennt es immer wieder. Im April vergangenen Jahres war es besonders schlimm: Die Flammen fraßen sich durch mehr als 11.000 Hektar Wald und Steppe bis dicht an das ehemalige Kernkraftwerk heran.
2020 waren deshalb anderthalbtausend Feuerwehrleute zusammengezogen worden, erklärt Sergej Strelnikow von der Feuerwehrgruppe 11 von Tschernobyl. Doch Löscharbeiten in der Zone sind nicht normal. Bei den Einsätzen ist es wegen des Strahlenschutzes noch wichtiger als ohnehin zu planen, wie und mit welcher Ausrüstung man sich dem Brand nähern kann. Deshalb erhielt das für die Umweltüberwachung in der Sperrzone zuständige Staatsunternehmen Ecocentre jetzt neue Geräte. Unter anderem ein mobiles Labor in einem umgebauten Kleintransporter.
2020 waren deshalb anderthalbtausend Feuerwehrleute zusammengezogen worden, erklärt Sergej Strelnikow von der Feuerwehrgruppe 11 von Tschernobyl. Doch Löscharbeiten in der Zone sind nicht normal. Bei den Einsätzen ist es wegen des Strahlenschutzes noch wichtiger als ohnehin zu planen, wie und mit welcher Ausrüstung man sich dem Brand nähern kann. Deshalb erhielt das für die Umweltüberwachung in der Sperrzone zuständige Staatsunternehmen Ecocentre jetzt neue Geräte. Unter anderem ein mobiles Labor in einem umgebauten Kleintransporter.
Ecocentre-Spezialist Pjotr Pelepeiko beschreibt: "Hier sehen wir zwei Systeme, über die Luft für die Analysen angesaugt wird, einen Generator und eine Anlage für die Entnahme von Wasserproben. Wir haben auch Platz für eine Drohne, und es gibt mobile Dosimeter. Während der Brände saugen wir die Luft von oben ein, leiten sie über einen Filter und können danach die Radionuklide in den Aerosolen untersuchen."
Das Gebiet wird rund um die Uhr überwacht
Überwacht wird die Zone vom Hauptquartier des Ecocenters aus, erklärt Sergej Dadenko: "In der Sperrzone messen wir die Gammastrahlung rund um die Uhr: Für jeden unserer Messpunkte können Sie sehen, wie die aktuelle Strahlungsdosis gerade ist. Die grünen Lämpchen zeigen an, dass alles innerhalb der normalen Grenzen liegt."
Wenn es brennt, werden hier Vorhersagen berechnet, wie sich die Situation in dem betroffenen Gebiet entwickeln wird. Dadenko: "Es hat beispielsweise zwischen dem 3. und 8. April gebrannt, und wir haben diese Software eingesetzt, um die Ausbreitung der Radionuklide vorherzusagen. Wir sehen auf dieser Karte, wo das Feuer begonnen und wie sich die Wolke ausbreiten wird. Wir können die Entwicklung bis zu 96 Stunden vorhersagen. So können wir sehen, ob irgendwo Menschen evakuiert werden müssen und wohin."
Wenn es brennt, werden hier Vorhersagen berechnet, wie sich die Situation in dem betroffenen Gebiet entwickeln wird. Dadenko: "Es hat beispielsweise zwischen dem 3. und 8. April gebrannt, und wir haben diese Software eingesetzt, um die Ausbreitung der Radionuklide vorherzusagen. Wir sehen auf dieser Karte, wo das Feuer begonnen und wie sich die Wolke ausbreiten wird. Wir können die Entwicklung bis zu 96 Stunden vorhersagen. So können wir sehen, ob irgendwo Menschen evakuiert werden müssen und wohin."
April 2022 sollen Ergebnisse der neuen Kartierung vorliegen
Derzeit noch mit den Daten der alten Strahlungskartierung gefüttert wird ein weiteres Programm, das im Ernstfall wichtig wird. Sergej Dadenko zeigt auf ein Gebiet in der Nähe des ehemaligen Kernkraftwerks: "Wenn die Feuerwehrleute beispielsweise dort zehn Stunden arbeiten, um das Feuer zu löschen, dann berechnet das Programm die Dosis, die sie wahrscheinlich erhalten werden."
Denn sie müssen raus sein, bevor ihre Dosis sich den Grenzwerten nähert. Für diese Planungen wird bald die neue Karte eingesetzt werden, denn durch den radioaktiven Zerfall hat sich die Situation im Lauf der Zeit verändern.