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Moskau
U-Haft für vier Tatverdächtige des Terroranschlags mit mehr als 130 Toten

In Moskau hat ein Gericht Untersuchungshaft für vier Tatverdächtige des Terroranschlags vom Freitag verhängt. Den vier Männern werde die Beteiligung an einem terroristischen Akt vorgeworfen, berichtet die russische Staatsagentur TASS. Ihnen drohten lebenslange Haftstrafen.

    Ein Verdächtiger des Terroranschlags im Crocus City Hall wird von einem Polizisten in Basmanny-Bezirksgericht gebracht. Er läuft gebeugt, der Polizist hält ihn fest.
    Einer der Verdächtigen des Terroranschlags in der Crocus City Hall bei Moskau wird vor einem Gericht in der russischen Hauptstadt vorgeführt. (AP / dpa / Alexander Zemlianichenko)
    Nach dem Terroranschlag mit 137 Toten war in Russland mit einem "Tag der Trauer" der Opfer gedacht worden. Vor dem ausgebrannten Konzertsaal im Moskauer Vorort Krasnogorsk legten Menschen Blumen nieder. In der Hauptstadt gab es Warteschlangen von Menschen, die Blut für die Verletzten spenden wollten. Viele der mehr als 150 Verletzten sind laut TASS weiter in kritischer Verfassung. In der russischen Hauptstadt standen Bürgerinnen und Bürger im Regen in langen Warteschlangen, um Blut für die Verletzten zu spenden. Große Veranstaltungen im Land wurden abgesagt. Museen und Theater blieben geschlossen. Auch vor der russischen Botschaft in Berlin bekundeten Menschen ihre Trauer.
    Der afghanische Ableger der IS-Terrormiliz hatte die Tat für sich reklamiert; insgesamt wurden elf Verdächtige festgenommen. Die Terrororganisation veröffentlichte inzwischen auch ein Video von dem Angriff. Die USA und andere westliche Staaten halten die IS-Angaben für authentisch.
    Als Reaktion auf das Attentat vom Freitag am Stadtrand von Moskau hat Frankreich seine Terrorwarnung auf die höchste Stufe angehoben. Das teilte Premierminister Attal in Paris mit. In der Folge wird unter anderem die Polizeipräsenz im Land erhöht. Außerdem erweitern sich die Befugnisse der französischen Behörden, mit Einschränkungen in das öffentliche Leben einzugreifen.
    Diese Nachricht wurde am 25.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.