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Übernahme des Hamburger Unternehmens Phoenix durch die Continental AG

Themen der Wirtschaftspresse sind die Übernahme des Hamburger Unternehmens Phoenix durch die Continental AG. Außerdem geht es um den von der Regierung geplanten Sicherungsfonds für Lebens- und private Krankenversicherungen.

    Die Continental AG will den Hamburger Autozulieferer Phoenix übernehmen und hat sich bereits die Zustimmung der beiden Großaktionäre gesichert. Die zehnmal größere Continental wird Phoenix jetzt schlucken, glaubt die Süddeutsche Zeitung und erinnert:

    Dabei standen die Hannoveraner vor ein paar Jahren noch selbst mit dem Rücken zur Wand: Man hatte sich an allzu üppigen Akquisitionen verhoben. Trotz der Aufnahme in den Dax und einer stetigen Kurssteigerung gilt Continental selbst noch immer als potenzieller Übernahmekandidat; daran kann der Phoenix-Kauf auch nichts ändern. Aber die Übernahme hat Symbolcharakter. Conti ist wieder im Spiel, und zwar auf Seiten der Akteure,

    meint die Süddeutsche Zeitung.

    Optimistisch äußert sich auch die Börsen-Zeitung aus Frankfurt am Main:

    Inzwischen stehen die Chancen gut, dass Conti-Chef Wennemer mit seinem überraschenden Vorstoß reüssieren könnte. Phoenix baut längst keine Reifen mehr und hat auch sonst mächtig abgebaut. Mit der konsequenten Verlagerung der Produktion auf Niedrigkostenstandorte folgte auch Phoenix in kleinerem Maßstab der Verlagerungspolitik von Conti, die inzwischen rund 50 Prozent ihrer Reifenproduktion kostengünstig im Ausland herstellt. Nach zwei harten Jahren erscheint Phoenix besenrein zu sein. Der einzige Nachteil ist die geringe Größe. Hier kann Conti helfen.

    Die Bundesregierung will Verbraucher künftig bei Pleiten von Lebens- und privaten Krankenversicherungen vor einem Totalverlust ihrer Einlagen bewahren. Dazu schreibt das Düsseldorfer Handelsblatt:

    Die beabsichtigte Gesetzesgrundlage für Sicherungsfonds ist zu begrüßen. Doch hier steckt der Teufel nicht nur im Detail. Er steckt auch im Marketing. Schließlich haben die Versicherer nach der Schieflage der Mannheimer mit der Gründung ihrer freiwilligen Auffanglösung wieder Vertrauen aufgebaut. Das darf die Politik nicht zerstören.

    Nach Ansicht der Frankfurter Allgemeine Zeitung müssen die Versicherten im Krisenfall die Auffanglösung finanzieren:

    Schon bei der Fortführung der Mannheimer Lebensversicherung über Protektor haben sie die Zeche bezahlt und nur zu einem kleinen Teil die Aktionäre der rettenden Unternehmen. Da dies zuvor nicht vereinbart und auch in keinem Versicherungsvertrag aufgenommen worden war, beschwerten sich Rating-Agenturen und Verbraucherschützer zu Recht. Nach der gesetzlichen Festlegung wäre gegen eine Finanzierung aus den Taschen der Kunden nichts mehr einzuwenden. Sie werden eine Versicherung für ihre Versicherung bezahlen.