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Überriese Antares

Bilder von der Sonne zeigen einen schönen runden Ball mit ziemlich klaren Konturen. Würden Sie ähnliche Aufnahmen von einem Stern anschauen, der heute Abend in Mondnähe steht, wären die Bilder ganz anders. Der Stern würde klumpig und verschwommen wirken. Eine klare Oberfläche wäre kaum zu erkennen.

Von Damond Benningfield |
    Dieser Stern ist Antares im Skorpion. Er funkelt links etwas oberhalb vom zunehmenden Mond und nähert sich dem Südwesthorizont. Aufgrund seiner großen Entfernung haben wir keine aussagekräftigen Bilder von ihm. Trotzdem meinen Forscher zu wissen, wie er aussieht. Antares gehört zur Klasse der Roten Überriesen - ist also viel größer und massereicher als die Sonne.

    In den äußeren Schichten der meisten Sterne steigen große Gasblasen auf. Sie tragen die Hitze aus dem Innern des Sterns an die Oberfläche.

    Auf der Sonnenoberfläche blubbern viele Millionen solcher Gasblasen. Im Vergleich zur Gesamtgröße der Sonne sind sie winzig. Deshalb wirkt ihre Oberfläche relativ gleichmäßig. Im Gegensatz dazu gibt es auf der Oberfläche von Überriesen viel weniger Gasblasen, die allerdings riesig sind. Sie können die vielfache Sonnengröße haben. Diese Superblasen geben Antares die klumpige, unregelmäßige Form.

    Kommen die Blasen an die Oberfläche, setzen sie Gas ins All frei. Es entsteht ein "Sternwind". Der Sonnenwind hat eine relativ geringe Teilchendichte. Der Wind eines Überriesen ist jedoch ein ziemlich dichter Teilchenstrom. Deshalb ist es bei Antares auch schwer, eine definierte Oberfläche zu erkennen. Der Stern hat verschwommene Ränder, die in Dunkelheit übergehen.