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Handspiel-Regeln im Fußball
UEFA-Beirat empfiehlt Anpassungen

Der neue UEFA-Fußballbeirat um DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat nach der konstituierenden Sitzung in Nyon Änderungen und Klarstellungen bei der Anwendung der Handspiel-Regel empfohlen. So solle etwa nicht jedes solcher Vergehen mit einer Gelben Karte geahndet werden. Unsportliches Verhalten hingegen - wie etwa bei Schwalben und vorgetäuschten Verletzungen - solle dagegen konsequenter verwarnt werden.

    Ein Schiedsrichter zeigt eine rote Karte.
    Rote und Gelbe Karten soll es künftig für ein Handspiel nur noch in genauer definierten Fällen geben. (imago stock&people)
    Die Handspiel-Frage war zuletzt auch im Europapokal immer hitziger diskutiert worden, die Schiedsrichter stehen vermehrt in der Kritik. Das hochkarätig besetzte Experten-Gremium schlägt vor, dass die Europäische Fußball-Union für die kommende Saison noch einmal klarstellt, dass kein strafbares Handspiel vorliege, wenn der Ball zuvor vom eigenen Körper des Spielers abgefälscht wurde. Insbesondere, wenn daraus kein Tor entstehe. 
    Überdies solle sich die UEFA bei den Regelhütern des International Football Association Board (Ifab) für eine Änderung der Regel 12 einzusetzen, laut der Spieler des Feldes verwiesen werden, wenn sie durch ein Handspiel einen Torerfolg oder eine klare Torchance verhindert haben. Rot solle künftig nur gezeigt werden, empfahl der Beirat, wenn ein absichtliches Handspiel vorliegt. Ohne Vorsatz solle lediglich verwarnt werden.
    Der Beirat war vom UEFA-Exekutivkomitee während seiner Sitzung Anfang April in Lissabon genehmigt worden. Der Expertengruppe aus 24 Top-Trainern und ehemaligen Fußball-Stars gehören unter anderem die früheren deutschen Weltmeister Philipp Lahm, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler an.