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Ukraine-Konflikt
"EU hat bei Krim-Krise zu verständnisvoll reagiert"

"Die Appelle an die westliche Wertegemeinschaft sind sinnlos, solange dahinter keine ökonomischen und sicherheitspolitischen Interessen liegen", sagte Michael Naumann im DLF. Der Publizist und Politiker ergänzte, dass die EU viel zu lange in der Ukraine zugeschaut habe, bevor sie nun zu Sanktionen greife.

Michael Naumann im Gespräch mit Anne Raith | 03.08.2014
    Michael Naumann
    Michael Naumann (dpa / Robert Schlesinger)
    Solange Europa nicht in der Lage sei, seine Kräfte zu bündeln, werde man immer auf die USA angewiesen sein, sagte Naumann weiter. Jedoch räumte er ein: "An Barack Obamas unglücklicher Außenpolitik merkt man, dass keine relevante Initiative gestartet wird." Begründet sieht Naumann diese Zurückhaltung in der Vergangenheit: "Die Initiative der US-Amerikaner, sich im Ausland sicherheitspolitisch zu engagieren, ist seit dem Debakel des Irak-Kriegs gesunken". Die USA hätten keine Lust, sich finanziell und militärisch im Ausland zu engagieren, ergänzte er.
    "Aber in dieses politische und sicherheitspolitische Vakuum ist Wladimir Putin mit seinen nahezu imperialistischen Vorstellungen vorgestoßen. Nun haben wir die Krise in der Ukraine", betonte Naumann.
    Das Interview mit Michael Naumann können Sie fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Bereich nachhören.