
Zunächst votierte eine klare Mehrheit der Mitglieder am Samstag gegen einen Komplettausschluss der Russen. In einem weiteren Votum hob das Gremium dann mit 91:77 Stimmen auch die Teilsuspendierung auf. Ähnlich lief die Abstimmung über weitere Sanktionen gegen Belarus.
Die Entscheidung ermöglicht eine Teilnahme russischer und belarussischer Sportler unter ihrer eigenen Flagge an den Winter-Paralympics in Italien im März. Allerdings benötigen die Sportler eine Lizenz der jeweiligen internationalen Verbände. Diese haben Sportler beider Länder suspendiert.
Der ukrainische Sportminister Bidnyj erklärte bei X, die Entscheidung über eine Teilnahme von Sportlerinnen und Sportlern der Ukraine werde erst zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam getroffen. Er appellierte an die europäischen Partner der Ukraine, nicht zuzulassen, dass Russlands Fahne gehisst werde, während der Krieg weitergehe. Entscheidend sei die Position von Gastgeberland Italien und des Organisationskomitees.
DBS-Präsident Michels: "Schlechter Tag für den Weltsport"
Der Präsident des Deutschen Behindertensport-Verbands, Hans-Jörg Michels, sprach von einem "ganz schlechten Tag" für den Weltsport. Im Deutschlandfunk erinnerte er an die Dopingskandale in Russland, an den Überfall auf die Krim und später die gesamte Ukraine. Michels bezeichnete die Entscheidung des IPC vor diesem Hintergrund als "schwer erträglich".
Der Beschluss des IPC unterscheidet sich deutlich vom Kurs des Internationalen Olympischen Komitees. Dieses hatte festgelegt, dass Athleten aus Russland und Belarus bei den Winterspielen nur als Einzelsportler unter neutraler Flagge und nur bei Erfüllung strenger Kriterien starten dürfen.
Bei den Paralympics in Paris durften die Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus im vorigen Jahr nur unter neutraler Flagge teilnehmen, bei Siegerehrungen wurden ihre Hymnen nicht gespielt. Zur Eröffnungsfeier waren Russen und Belarussen nicht zugelassen. Mannschaften aus beiden Ländern waren komplett von den Wettbewerben ausgeschlossen.
Diese Nachricht wurde am 28.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.