Um 13.30 Uhr kommt der "Kuckuck"
Wenn der Gerichtsvollzieher kommt und den "Kuckuck" klebt, dann passiert das meistens möglichst unauffällig. Das AStA der Universität Frankfurt/Oder hat für heute, 13.30 Uhr, angekündigt, im Ehrenhof der Viadrina einen "Kuckuck" aufzukleben. Um auf die finanzielle Misere der Uni hinzuweisen, bedienen sich die Studierenden eines satirischen Events. Diese Pfändungsmeldung wurde sehr ernst genommen und sorgte in der Öffentlichkeit für Verwirrung. Der "Kuckuck" entpuppte sich als ein Monstrum in den Ausmaßen von einem Meter lang und einem halben Meter hoch. Als Versteigerungsobjekte standen zu Disposition: ein Bücherberg und unter anderem Janine Nuyken, die Vizepräsidentin der Europauniversität. Präsidentin Gesine Schwan stellte klar: die Viadrina ist nicht "pleite". In der Uni Frankfurt/Oder fehlen aber zwei bis drei Millionen Mark, 50 Prozent der Stellen für Studentische Hilfskräfte und Wissenschaftliche Mitarbeiter sind nicht besetzt. Computer sind veraltert. Auch eine neue Uni wie die Viadrina, die erst zehn Jahre alt ist, hat einen hohen Finanzbedarf. Verhandlungen mit der Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, Johanna Wanka, sollen bewirken, den fehlenden Betrag zu bekommen. Der Geldmangel zeigt sich in ganz praktischen Problemen: Studenten aus Polen, aus Deutschland aus vielen anderen Ländern wollen die deutsche Sprache lernen und können die Sprachlabore nicht nutzen. Janine Nuyken: "Die studentische Initiative ist aus meiner Sicht das beste was passieren konnte, denn die Studenten sind die, die am meisten leiden." Diese Woche wird das zehnte Gründungsjubiläum der Universität gefeiert. Arnim Rohtermund, Präsident des Studentenparlamentes und der Auktionator: "Es hat sehr gut angefangen, aber in den letzten zwei, drei Jahren ist die Leistung der Universität, durch die Kürzungen des Landes Brandenburg, übelst zurückgegangen."