Sonntag, 12. Mai 2024

Bitkom
Umfrage: Wenige Menschen kümmern sich um digitalen Nachlass

Nur gut ein Drittel der Deutschen hat sich darum gekümmert, was nach ihrem Tod mit ihren E-Mail-Postfächern und Profilen in den sozialen Medien passiert. Das geht aus einer Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.

23.10.2023
    Das Profil eines Frauengesichtes ist in der Dunkelheit zu erkennen. Grüne und rote Lichtpunkte leuchten auf dem Gesicht und um den Kopf.
    Nicht jeder Internetnutzer überlegt rechtzeitig, was mit seinen Online-Konten, Profilen und Geräten nach dem Tod geschehen soll. (imago stock&people)
    Laut Mitteilung haben nur 16 Prozent der Internetnutzer ihren digitalen Nachlass geregelt, 21 Prozent haben dies teilweise erledigt. Rund die Hälfte der Internetnutzer schließt eine Regelung kategorisch aus. Weitere 15 Prozent planen, sich künftig um den Nachlass zu kümmern.
    "Jeder und jede sollte sich frühzeitig darum kümmern, was im Falle des eigenen Todes mit dem digitalen Erbe geschieht", rät Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder. Eine Übersicht über alle Accounts inklusive Benutzernamen und Passwörter könne man beispielsweise an einem sicheren Ort zu Hause aufbewahren oder in einem notariell angefertigten Testament hinterlegen.
    Wenn im Testament oder in einer Vollmacht nichts anderes geregelt ist, werden laut Bitkom die Erben Eigentümer aller Gegenstände des Verstorbenen, also auch des Computers oder Smartphones - dies beinhaltet auch den Zugang zu Accounts etwa in sozialen Medien.
    Nach dem Tod müssen die Profile nicht komplett verschwinden. So gibt es bei einigen sozialen Plattformen die Möglichkeit, die persönlichen Seiten in Gedenk-Profile umzuwandeln. Das entspricht der Umfrage zufolge auch dem Wunsch vieler Internetnutzerinnen und Internetnutzer: Ein Drittel der Befragten wünscht sich demnach ein digitales Leben nach dem Tod und möchte, dass das eigene Profil in sozialen Netzwerken auch nach dem Ableben weiter besteht.
    Für die Umfrage wurden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom von Juli bis August 1.178 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt - darunter 1.014 Internetnutzerinnen und -nutzer.
    Diese Nachricht wurde am 23.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.