Nach Assad-Sturz
Umstrittene Parlamentswahl in Syrien beginnt

In Syrien findet heute zum ersten Mal seit dem Sturz von Machthaber Assad eine Parlamentswahl statt.

    Das Bild zeigt den leeren Versammlungssaal des syrischen Parlaments.
    Im syrischen Parlament werden 210 Sitze vergeben. (AFP / LOUAI BESHARA)
    Das neue Abgeordnetenhaus verfügt über 210 Sitze; ein Drittel davon soll durch den Übergangspräsidenten Scharaa bestimmt werden. Kritiker bemängeln, dass der ehemalige Rebellenführer das Parlament dadurch stark beeinflussen könnte.
    Kritisiert wird auch, dass die Besetzung der übrigen Abgeordnetensitze nicht durch die Bevölkerung, sondern durch lokale Wahlausschüsse vorgenommen wird, die im Vorfeld bestimmt wurden und nun Personen aus ihren eigenen Reihen wählen.
    In der südlichen Provinz Suwaida sowie in Teilen der nordöstlichen Provinzen Hasaka und Rakka wird zudem gar nicht gewählt. Die Übergangsregierung hatte die Wahl dort aus Sicherheitsgründen verschoben. Wie diese Gebiete im neuen Parlament vertreten werden, bleibt abzuwarten.
    Der syrische Machthaber Assad war im Dezember nach langen Jahren des Bürgerkriegs von bewaffneten Oppositionsgruppen gestürzt worden. Seitdem wird das Land mit rund 23 Millionen Einwohnern von einer Übergangsregierung geführt. International wird die Wahl insbesondere mit Blick auf die Repräsentation von Minderheiten genau beobachtet.
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.