"Wir haben hier schon ganz viele kleine Bäumlein gesehen. Da und da und da ... "
Fiona und Imke hocken auf dem Waldboden und kneten Lehm um einen jungen grünen Trieb. Die zarte Blattknospe mit der Lehmhülle vor dem kalten Wind zu schützen, das verstehen die beiden Sechsjährigen als praktischen Naturschutz.
"Und wir wollen doch eigentlich die kleinen Knospen retten!"
Alltag im Naturkindergarten Eschborn, jeden Vormittag verbringen die Kinder hier im Wald. Kälte und Wärme, Sonnenlicht und düsterer Himmel - unmittelbare Alltagserfahrung:
"Also, die kriegen Gegensätze sehr stark mit hier im Wald - wenn's jetzt wärmer wird, erleben wir das wahrscheinlich noch mal viel intensiver als alle anderen, weil wir halt die ganzen letzten Wochen im Regen verbracht haben, und deswegen erleben wir die Kraft der Sonne wahrscheinlich viel intensiver als die, die sich mehr im Haus aufhalten. Von daher wird es leichter sein, an dem anzuknüpfen, was die Kinder hier tagtäglich mit dem eigenen Körper erfahren,"
so Pia Liebetanz. Die Erzieherin hat soeben eine dreitägige Fortbildung im Projekt Leuchtpol absolviert, Schwerpunkt Umwelt und Energie.
"Wir haben beispielsweise zum Thema Bewegung auf dem Fitnessrad gesessen und getreten, mit der Kraft des eignen Körpers ein Radio betrieben. Wir haben mit Solarzellen auch ein Radio betrieben, sind raus an die Sonne, wir haben dann gemerkt, wie die Kraft aus den Solarzellen das Radio anmacht, wir haben ganz viel zum Thema Wasserkraft gemacht - mit Regenrinnen, durch die wir Wasser haben laufen lassen und auch gesehen, was die Kraft des Wassers alles bewirkt."
Einige dieser Ideen will Pia Liebetanz nach Ostern gemeinsam mit den Jüngsten in der Naturgruppe aufgreifen. Bei der kurzen Vorbesprechung sitzen die Drei- und Vierjährigen im Kreis auf Baumstämmen.
"'Die Sonne steht ganz hoch.' 'Die Sonne steht jetzt wieder höher - genau, und die hat dann wieder mehr Kraft. Und Simon, du wolltest gerade sagen, was die Sonne im Frühling macht.' 'Die Blätter.' 'Sehr gut, genau, Ihr seid ja schon so lange im Wald. Genau, die Blätter kommen wieder. Und was passiert noch im Frühling?' - 'Der Saft kommt wieder raus.' - 'Aus was kommt denn der Saft raus?' - 'Aus der Erde.' - 'Also, die Sonne verändert so sehr das Arboretum, macht alles wieder grün, und was will ich jetzt mit euch mit der Sonne machen - hat das jemand mitgekriegt?' - 'Strom' - 'Sag bloß, wie soll das denn gehen? Hat da jemand eine Idee, wie man das machen kann?'"
Kinder lassen sich leicht für einen schonenden Umgang mit Ressourcen sensibilisieren, beobachtet Susanne Schubert, pädagogische Leiterin bei Leuchtpol. Umstritten ist, dass der Energieriese EON das Bildungsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung finanziell fördert. So umstritten, dass sich nach der Entscheidung zur Kooperation ein führender Vertreter des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) aus dem ANU-Vorstand zurückzog. Muss man damit rechnen, dass Leuchtpol schon den kleinsten Atommeiler und Kohlekraftwerke der Marke EON als nachhaltige Energieerzeugung verkauft?
"Also, Kindern wird sowieso in diesem Projekt gar nichts verkauft. Überhaupt gar nichts wird Kindern vorgesetzt als allein selig machende Nachhaltigkeitslösung. Kindern wird die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen, dazu geben wir Impulse, dazu sind alle Energieformen, die für Kinder fassbar, in der Nähe und Interessant sind, Thema,"
versichert Annette Dieckmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft ANU. Der Energiekonzern EON beschränke sich auf die Rolle des Sponsors, so präzisiert sie, dürfe im Rahmen des Projekts nicht werben und habe beim pädagogischen Konzept nicht mitzureden. Auch ein Tanker wie EON bewegt sich, konstatiert die ANU-Vorsitzende, das beweise das Engagement für Leuchtpol.
Wissenschaftlich ausgewertet wird der erste flächendeckende Vorstoß zur Umweltbildung im Kindergarten von der Leuphana-Universität Lüneburg.
Fiona und Imke hocken auf dem Waldboden und kneten Lehm um einen jungen grünen Trieb. Die zarte Blattknospe mit der Lehmhülle vor dem kalten Wind zu schützen, das verstehen die beiden Sechsjährigen als praktischen Naturschutz.
"Und wir wollen doch eigentlich die kleinen Knospen retten!"
Alltag im Naturkindergarten Eschborn, jeden Vormittag verbringen die Kinder hier im Wald. Kälte und Wärme, Sonnenlicht und düsterer Himmel - unmittelbare Alltagserfahrung:
"Also, die kriegen Gegensätze sehr stark mit hier im Wald - wenn's jetzt wärmer wird, erleben wir das wahrscheinlich noch mal viel intensiver als alle anderen, weil wir halt die ganzen letzten Wochen im Regen verbracht haben, und deswegen erleben wir die Kraft der Sonne wahrscheinlich viel intensiver als die, die sich mehr im Haus aufhalten. Von daher wird es leichter sein, an dem anzuknüpfen, was die Kinder hier tagtäglich mit dem eigenen Körper erfahren,"
so Pia Liebetanz. Die Erzieherin hat soeben eine dreitägige Fortbildung im Projekt Leuchtpol absolviert, Schwerpunkt Umwelt und Energie.
"Wir haben beispielsweise zum Thema Bewegung auf dem Fitnessrad gesessen und getreten, mit der Kraft des eignen Körpers ein Radio betrieben. Wir haben mit Solarzellen auch ein Radio betrieben, sind raus an die Sonne, wir haben dann gemerkt, wie die Kraft aus den Solarzellen das Radio anmacht, wir haben ganz viel zum Thema Wasserkraft gemacht - mit Regenrinnen, durch die wir Wasser haben laufen lassen und auch gesehen, was die Kraft des Wassers alles bewirkt."
Einige dieser Ideen will Pia Liebetanz nach Ostern gemeinsam mit den Jüngsten in der Naturgruppe aufgreifen. Bei der kurzen Vorbesprechung sitzen die Drei- und Vierjährigen im Kreis auf Baumstämmen.
"'Die Sonne steht ganz hoch.' 'Die Sonne steht jetzt wieder höher - genau, und die hat dann wieder mehr Kraft. Und Simon, du wolltest gerade sagen, was die Sonne im Frühling macht.' 'Die Blätter.' 'Sehr gut, genau, Ihr seid ja schon so lange im Wald. Genau, die Blätter kommen wieder. Und was passiert noch im Frühling?' - 'Der Saft kommt wieder raus.' - 'Aus was kommt denn der Saft raus?' - 'Aus der Erde.' - 'Also, die Sonne verändert so sehr das Arboretum, macht alles wieder grün, und was will ich jetzt mit euch mit der Sonne machen - hat das jemand mitgekriegt?' - 'Strom' - 'Sag bloß, wie soll das denn gehen? Hat da jemand eine Idee, wie man das machen kann?'"
Kinder lassen sich leicht für einen schonenden Umgang mit Ressourcen sensibilisieren, beobachtet Susanne Schubert, pädagogische Leiterin bei Leuchtpol. Umstritten ist, dass der Energieriese EON das Bildungsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung finanziell fördert. So umstritten, dass sich nach der Entscheidung zur Kooperation ein führender Vertreter des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) aus dem ANU-Vorstand zurückzog. Muss man damit rechnen, dass Leuchtpol schon den kleinsten Atommeiler und Kohlekraftwerke der Marke EON als nachhaltige Energieerzeugung verkauft?
"Also, Kindern wird sowieso in diesem Projekt gar nichts verkauft. Überhaupt gar nichts wird Kindern vorgesetzt als allein selig machende Nachhaltigkeitslösung. Kindern wird die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen, dazu geben wir Impulse, dazu sind alle Energieformen, die für Kinder fassbar, in der Nähe und Interessant sind, Thema,"
versichert Annette Dieckmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft ANU. Der Energiekonzern EON beschränke sich auf die Rolle des Sponsors, so präzisiert sie, dürfe im Rahmen des Projekts nicht werben und habe beim pädagogischen Konzept nicht mitzureden. Auch ein Tanker wie EON bewegt sich, konstatiert die ANU-Vorsitzende, das beweise das Engagement für Leuchtpol.
Wissenschaftlich ausgewertet wird der erste flächendeckende Vorstoß zur Umweltbildung im Kindergarten von der Leuphana-Universität Lüneburg.