Nach der gängigen Theorie zur Schizophrenie steht am Anfang der Krankheit eine Hirnentwicklungsstörung, die auf genetische Faktoren oder auch Komplikationen bei der Geburt zurückzuführen ist. Die Folgen zeigen sich bereits früh: Schizophrene lernen später laufen und sprechen, und sind etwas langsamer und weniger geschickt als ihre Altergenossen. Dieser zunächst rein biologische Nachteil wird nach Ansicht des schottischen Neurowissenschaftlers Robin Murray durch soziale Umstände dann noch verschärft: "In meinen Augen isoliert die physische Benachteiligung die Kinder sozial von ihren Altersgenossen. Und je mehr die Kleinen allein sind, desto seltsamer werden ihre Gedanken und sie gehen als sehr exzentrische Personen in die Pubertät." Unter welchen Bedingungen dann aber die Schizophrenie ausbreche, sei unklar.
Professor Peter Falkai von der Universität Bonn glaubt indes nicht, dass das überforderte Gehirn schließlich unter einem quasi zufälligen Auslöser einbricht. Der Psychiater vermutet vielmehr, dass eine fortschreitende Schädigung des Gehirns für die Schizophrenie verantwortlich ist. So konnte der Wissenschaftler in Hirnschnitten verstorbener Patienten bei einem Drittel der Fälle eine Entzündung nachweisen, die die Nervennetze ständig angreift. "Dabei geht die Nervenzelle nicht unter, sondern funktioniert einfach nicht korrekt. Allerdings werden die Verbindungen zu anderen Neuronen, die Synapsen, sowie das Gesamtvolumen des Hirns messbar reduziert", so Falkai. Die Folge sei, dass einerseits lokale Einheiten des Gehirns nicht einwandfrei arbeiteten, andererseits der Austausch zwischen solchen Zentren noch zusätzlich gestört werde. Eine Studie aus München untermauert Peter Falkais Ansatz: So profitierten schizophrene Patienten von der kombinierten Gabe von Psychopharmaka und entzündungshemmenden Mitteln.
Heftig umstritten war auf dem Kongress, ob Schizophrenie bereits vor dem Einsetzen des ersten Schubes behandelt werden sollte. Der Hintergrund: Oft kündigt sich eine akute Phase durch Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Depressionen an. Allerdings sind diese Symptome zu wenig spezifisch und treten auch bei vielen anderen Krankheiten auf. Seien aber darüber hinaus weitere Schizophreniefälle familiär bekannt, würde sich auch Professor Falkai für eine frühzeitige Behandlung aussprechen. Denn werde der Ausbruch des Krankheitsbildes in seinem vollem Umfang vermieden, seien die Prognosen für den weiteren Verlauf einer Schizophrenie deutlich besser.
[Quelle: Volkart Wildermuth]
Professor Peter Falkai von der Universität Bonn glaubt indes nicht, dass das überforderte Gehirn schließlich unter einem quasi zufälligen Auslöser einbricht. Der Psychiater vermutet vielmehr, dass eine fortschreitende Schädigung des Gehirns für die Schizophrenie verantwortlich ist. So konnte der Wissenschaftler in Hirnschnitten verstorbener Patienten bei einem Drittel der Fälle eine Entzündung nachweisen, die die Nervennetze ständig angreift. "Dabei geht die Nervenzelle nicht unter, sondern funktioniert einfach nicht korrekt. Allerdings werden die Verbindungen zu anderen Neuronen, die Synapsen, sowie das Gesamtvolumen des Hirns messbar reduziert", so Falkai. Die Folge sei, dass einerseits lokale Einheiten des Gehirns nicht einwandfrei arbeiteten, andererseits der Austausch zwischen solchen Zentren noch zusätzlich gestört werde. Eine Studie aus München untermauert Peter Falkais Ansatz: So profitierten schizophrene Patienten von der kombinierten Gabe von Psychopharmaka und entzündungshemmenden Mitteln.
Heftig umstritten war auf dem Kongress, ob Schizophrenie bereits vor dem Einsetzen des ersten Schubes behandelt werden sollte. Der Hintergrund: Oft kündigt sich eine akute Phase durch Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Depressionen an. Allerdings sind diese Symptome zu wenig spezifisch und treten auch bei vielen anderen Krankheiten auf. Seien aber darüber hinaus weitere Schizophreniefälle familiär bekannt, würde sich auch Professor Falkai für eine frühzeitige Behandlung aussprechen. Denn werde der Ausbruch des Krankheitsbildes in seinem vollem Umfang vermieden, seien die Prognosen für den weiteren Verlauf einer Schizophrenie deutlich besser.
[Quelle: Volkart Wildermuth]