Archiv


Universität als Lernort für Terrorkenntnisse?

Spuren der terroristischen Anschläge in den USA führen nach Deutschland und dort in die Hochschulszene. Derzeit gehen die Ermittler von drei Männern aus , die als so genannte "Schläfer" legal an deutschen Hochschulen studierten, bevor sie möglicherweise zu Massenmördern wurden. Der Blick auf die deutschen Hochschulen ist nach den jüngsten Ereignissen in den USA massiv von Angst und Unsicherheit geprägt. Vor drei Jahren hat der Islamwissenschaftler Khalid Duran aus Washington und Herausgeber der Zeitschrift "Transislam" ein Interview gegeben, indem er sagte: "Elektroingenieur ist unter den Islamisten das beliebteste Studienfach. Deshalb ist auch die Technische Hochschule in Aachen eine Hochburg des radikalen Islamismus in Deutschland; sein Zentrum steht dort inmitten des Universitätsgelände."

    Die Studierenden wie der Hochschulleitung sind empört über diese Behauptung. Doch der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen hat ein Auge auf die islamischen Gruppen und Vereine in der Region Aachen geworfen. Vor einigen Jahren traf sich im Islamischen Zentrum in Aachen die Union islamischen Studentenvereine (UISA). Bundesweit hat die Vereinigung 150 Mitglieder, die sich zur islamischen Revolution im Iran bekennen und zum Kampf gegen Israel, USA und Verbündete. Das Ziel war die weltweite Islamisierung. Die Treffen finden nun in Hamburg statt, weil das Zentrum in Aachen politische Veranstaltungen verboten hat.

    Beispielsweise über den Verein Al Aqsa e. V. sagt der Verfassungsschutz: "Seit Jahren liegen Hinweise vor, dass der Verein in die finanzielle Infrastruktur der Hamas eingebunden ist und unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe die extremistischen Aktivitäten der Hamas unterstützt." Die Hamas ist verantwortlich für die Selbstmordattentate in Israel, deren Ziele auch US-Einrichtungen und US-Bürger sind. Der Verfassungsschutz sagt aber nicht, dass es sich dabei um ein "uni-typisches" Problem handle. Die Grenznähe und Internationalität im Raum Aachen seien gute Bedingungen für die Bildung islamischer Gruppierungen. Schon die islamische Heilsfront nutzte diesen Raum. Aber es gebe keine studentischen Terrorgruppen.

    Bei den aktuellen Ermittlungen hat sich keine Verbindung nach Aachen ergeben. Der AStA TU Hamburg-Harburg erklärt: "Wir hoffen, dass die Menschen in Hamburg auch in Zukunft die ausländischen Studenten unserer Universität differenziert sehen, und sich die Lage unserer Kommilitonen nach den schrecklichen Ereignissen nicht verschlechtert."

    Related Links

    Studentische Initiativen und Vereine an der RWTH Aachen

    Reaktionen auf die Terroranschläge an der TU Hamburg-Harburg