Welthungerhilfe
UNO-Ziel für Beseitigung des Hungers bis 2030 kaum noch erreichbar

Das von der UNO ausgelobte Ziel der Beseitigung des weltweiten Hungers bis 2030 ist nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe kaum noch erreichbar. Vor allem gewaltsame Konflikte seien Treiber des Hungers, wie sich besonders im Gazastreifen zeige. Die Hungerhilfe steht aber nach eigener Darstellung bereit, um sofort zu helfen, sobald die Grenzen für Hilfslieferungen geöffnet werden.

    Eine Frau sammelt Getreidekörner vom Boden, aus einem kaputt gegangenen Sack, der im Rahmen des UN-Welternährungsprogramms aus einem Flugzeug bei der Stadt Kandak im Südsudan abgeworfen wurde.
    Im Sudan, wo Bürgerkrieg herrscht, leiden viele Menschen unter Hunger. (picture alliance / AP / Sam Mednick)
    Der Generalsekretär der Welthungerhilfe für Deutschland, Mogge, sagte im Deutschlandfunk, die Lager seien voll. Hilfe für die Menschen im zerstörten Gazastreifen bedeute aber auch die Bereitstellung von Trinkwasser, Unterkünften und sanitärer Versorgung. Es müsse schnell etwas passieren, damit nicht noch mehr Menschen stürben, so Mogge.

    Mogge: Fast 700 Millionen Menschen ohne Zugang zu Nahrung

    Auch in anderen Regionen der Welt ist die Situation dramatisch. Seit 2016 habe es bei der Bekämpfung des Hungers kaum Fortschritte gegeben, heißt es in dem neuen Welthunger-Index der Organisation. Seit 2024 habe sich die Zahl der hungernden Menschen weltweit im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Nach Angaben von Mogge haben 673 Millionen Menschen keinen Zugang zu Nahrung. Besonders betroffen seien afrikanische Länder südlich der Sahara wie Kongo und Nigeria sowie Länder in Südasien. Auch in Burundi und den Bürgerkriegsländern Sudan und Syrien habe sich die Zahl der Hungernden stark erhöht. In Somalia hingegen sei der Hungerindex weiterhin hoch, aber es gebe Fortschritte.

    Hunger als Folge des Klimawandels

    Mogge nannte als einen weiteren maßgeblichen Grund für Hunger den Klimawandel. Im südlichen Afrika und in Asien zeigten sich die Folgen des Klimawandels immer heftiger, zum Beispiel in Überflutungen. Die Menschen kämen mit der Anpassung kaum hinterher. Nötig seien etwa anderes Saatgut, kleine Bewässerungssysteme und bessere Lagerstätten für die Ernten.
    Diese Nachricht wurde am 09.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.