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Universität Hildesheim
Untersuchung zur Geschichte der Pflegekinder in der DDR

Die Universität Hildesheim will die Geschichte von Pflegekindern und ihren Familien in der DDR aufarbeiten. Die Wissenschaftler wollen den Fragen nachgehen, welche Kinder aus welchen Gründen in Pflegefamilien untergebracht wurden, wie die Pflegschaften vermittelt und nach welchen Kriterien die Pflegefamilien ausgewählt wurden.

    Kinder beim Spielen in der Kindertagesstätte in Rostock, DDR, 1976.
    Kinder in einer Kita in Rostock, 1976 (imago / Frank Sorge)
    Das Team des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität konzentriert sich vor allem auf die Zeit von 1965, dem Jahr des Inkrafttretens der Jugendhilfeverordnung, bis 1989, dem Ende der DDR. Bislang lägen zur Pflegekinderhilfe in dem ehemaligen ostdeutschen Staat kaum Erkenntnisse vor. Auch Zahlen, wie viele solcher Pflegeverhältnisse es in der DDR überhaupt gab, seien nicht bekannt. Carolin Ehlke vom Institut für Sozial- und Orginasationspädagogik betonte: "Wir gehen davon aus, dass Pflegschaften mitunter gar nicht offiziell registriert wurden, sondern teils ohne Beteiligung von Behörden innerhalb und außerhalb der Familien organisiert wurden." Darauf deuteten erste Gespräche hin, die die Forscher bereits mit Zeitzeuginnen geführt hätten.
    Das Forschungsteam sucht weitere Personen, die Hinweise zu den Rahmenbedingungen und Strukturen der Pflegekinderhilfe in der DDR geben können.Angesprochen sind ehemalige Pflegekinder, Pflegeeltern und Mitarbeitende der Jugendhilfe, aber auch andere, die Wissen zu diesem Thema haben.
    Diese Nachricht wurde am 25.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.