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Uranus hinter der Sonne

Im Planetensystem ändert sich stets die Perspektive, aus der wir auf die verschiedenen Gestirne blicken. Wie in einem gigantischen Uhrwerk kreisen die Planeten um die Sonne. Wir auf der Erde sind Teil dieses himmlischen Karussells, auch wenn wir unsere eigene Bewegung nicht wahrnehmen.

Von Dirk Lorenzen |
    Heute stehen Erde, Sonne und der Planet Uranus genau auf einer Linie. Für uns befindet sich Uranus hinter der Sonne. Damit bleibt er unbeobachtbar in ihrem Strahlenkranz verborgen.

    Uranus ist 20-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Dort draußen braucht er 84 Jahre für eine volle Runde um unseren Stern. Verglichen mit Uranus bewegt sich die Erde geradezu rasend schnell. Schon in wenigen Wochen hat sich der Blickwinkel so verändert, dass Uranus am Morgenhimmel auftaucht und im Sternbild Fische zu erspähen ist.

    Am 21. September stehen dann Uranus, Erde und Sonne wieder genau auf einer Linie. Dann nimmt aber nicht - wie heute - die Sonne den Platz in der Mitte ein, sondern die Erde. Somit stehen sich Uranus und Sonne an unserem Himmel genau gegenüber und Uranus ist die ganze Nacht über bestens zu beobachten. Die Astronomen sprechen von der Opposition des Planeten. Dass Uranus heute hinter der Sonne steht, ist aber nicht die Koalition, sondern die Konjunktion des Planeten.

    Sollten Sie heute noch die Sonne zu Gesicht bekommen, so denken Sie an Uranus, der weit hinter ihr am Himmel steht. Das seit Jahrmilliarden arbeitende Planetenkarussell läuft weiter - und Uranus wird bald wieder am Nachthimmel sichtbar.


    Der Planet Uranus

    Steckbrief der Sonne