Scharia
Urteil Wiener Richter zur teilweisen Akzeptanz islamischen Rechts hat teils massive Kritik in der österreichischen Politik ausgelöst

In Österreich sorgt ein Urteil des Wiener Landgerichts wegen einer teilweisen Akzeptanz des islamischen Rechts - der Scharia - für Unmut in der Politik.

    Ein Mann hält mit zwei Händen die Scharia, das islamische Recht fest, im Hintergrund in Regalen sieht man noch viele Bücher.
    Die Scharia, das islamische Recht (IMAGO / Depositphotos / Copyright: xrummessx via imago-i)
    Das berichten österreichische Medien. Integrationsministerin Plakolm meinte, die Scharia habe mit Österreich und seinen Verfassungsgrundsätzen nichts am Hut. Das solle so bleiben, betonte die ÖVP-Politikerin. Empört äußerten sich FPÖ-Vertreter. Auch die Türkische Kulturgemeinde kritisierte die Justizentscheidung. Als Muslime in der EU müsse man hiesige Verfassungen und Gesetze respektieren.
    Die Wiener Richter hatten mit einem Urteil deutlich gemacht, dass einzelne Teile der Scharia unter Voraussetzungen in Österreich angewandt werden können. Im konkreten Fall ging es um eine Geldzahlung. Sie war unter Berufung auf islamische Rechtsnormen vereinbart worden. Diese Vereinbarung bestätigte das Landgericht. Die Anwendung islamischen oder ausländischen Rechts in der Jurisprudenz demokratischer Staaten ist eigentlich nicht ungewöhnlich, solange dies nicht gegen hiesige Gesetze verstößt. Das gilt auch für Deutschland. Die Scharia umfasst sämtliche rechtlichen Bestimmungen im Islam.
    Diese Nachricht wurde am 19.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.