Mittwoch, 08. Mai 2024

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US-amerikanische Opernsänger an deutschen Bühnen nach 1945
Karrierestart in Good Old Germany

Die politischen und gesellschaftlichen Erfahrungen, die die USA im Zweiten Weltkrieg mit dem Gegner Hitler-Deutschland machten, waren schockierend und zutiefst beschämend; dennoch genoss dessen kulturelles Erbe nach wie vor einen guten Ruf. Und wer sich für eine Gesangskarriere interessierte, kam offensichtlich an einer Reise über den "großen Teich" nicht herum.

Von Martin Wenske | 24.09.2015
    Szene aus dem ersten Akt der romatischen Oper "Lohengrin" von Richard Wagner mit den deutschen Bass Gottlob Frick als König, dem Bariton Josef Metternich als Heerufer, der norwegischen Sopranistin Ingrid Bjoner als Elsa von Brabant und dem amerikanischen
    Debütierte 1958 in Karlsruhe: der Tenor Jess Thomas (r) (picture alliance / dpa / Klaus Heirler)
    Für viele junge hochbegabte amerikanische Sängerinnen und Sänger bedeutete in den 1950er- und 60er-Jahren ein Engagement an einem der zahlreichen bundesrepublikanischen Stadt- und Staatstheater den entscheidenden Wendepunkt in ihrer Laufbahn. Und so mancher packende Opernabend auf den Bühnen von Kiel oder München, Stuttgart, Oldenburg oder Westberlin wäre ohne diese voller Enthusiasmus und offenbar frei von Berührungsängsten zu Werke gehenden Ensemblemitglieder aus der Neuen Welt wohl kaum denkbar gewesen. Die Sendung erinnert an einige dieser Künstler und beleuchtet die ganz unterschiedlich gearteten Karrieren, welche in jenen Jahren von deutschen Bühnen aus ihren Anfang nahmen.