An einem eiskalten Freitagmorgen hockt er in einem fensterlosen Hörsaal und erzählt, wie wenig er verdient.
"Ich habe voriges Jahr sieben Kurse unterrichtet und 24 000 Dollar verdient. Ich habe promoviert und bin dabei, ein Buch zu veröffentlichen, aber was ich verdiene, liegt unterhalb der Niedrigstlohnschwelle, vor allem in New York, einer der teuersten Städte der Welt."
John Sandor ist ein Adjunct Professor, also ein Hilfsprofessor. Seit fünf Jahren unterrichtet er Geschichte am Hunter College. Trotz aller Bemühungen – eine feste Anstellung hat er nicht in Aussicht.
"Wir werden pro Kurs bezahlt. Wir werden für Kontaktstunden bezahlt, also die Lehrstunden und eine Sprechstunde pro Woche. Für die Unterrichtsvorbereitung bekommen wir kein Geld und es kann sein, dass wir im nächsten Semester nicht wieder eingestellt werden."
So wie John Sandor ergeht es Akademikern überall in Amerika. Hintergrund sind drastische Sparmassnahmen der Universitäten und ein Überschussangebot an wissenschaftlichem Personal. Laut einer Studie hat sich die Zahl der Teilzeitprofessoren in den USA von 22 auf 47 Prozent in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeitig werden kaum noch Vollzeitprofessoren eingestellt.
Warum nicht? Weil ein festangestellter Professor mindestens 60,000 Dollar im Jahr kostet, während Hilfsprofessoren für 3000 Dollar pro Kurs zu haben sind. Gerade jetzt sind sie als eine riesige Sparmassnahme sehr gefragt, sagt Kevin Dougherty, ein Professor für Hochschulwesen an der Columbia Universität:
"Hilfsprofessoren sind attraktiv für Universitäten, weil sie weniger Geld bekommen und schnell eingestellt und wieder entlassen werden können. Wenn Sie eine Fakultät ausbauen wollen, aber nicht wissen, wie viele Studenten an den Vorlesungen teilnehmen, dann stellen Sie am besten Hilfsprofessoren ein, die sie leicht wieder loswerden können. Diese Flexibilität ist sehr wichtig."
Doch während sich die Universitätsverwalter vor Freude über die Ersparnisse die Hände reiben, kommen die Studenten zu kurz. Kevin Dougherty erklärt, warum das so ist.
"Es gibt Hinweise darauf, dass Hilfsprofessoren weniger Zeit für die Vorbereitung der Vorlesungen aufbringen, weil sie dafür nicht bezahlt werden. Und es gibt Anzeichen, dass sie Studenten besser benoten, weil sie sich dadurch bessere Bewertungen durch ihre Studenten erhoffen. Es scheint auch so zu sein, dass weniger Studenten von Universitäten mit einem hohen Anteil von Hilfsprofessoren den Abschluss schaffen."
Aber billiger als Hilfsprofessoren einzustellen, ist sie zu entlassen. Denn auch die Universitäten müssen in Zeiten der Finanzkrise sparen. Ihre Etats werden um viele Millionen Dollar gekürzt. Allen voran: Die City University und die State University of New York, mit insgesamt mehr als 800 000 Studenten die größten Universitäten in New York. Ihr Prinzip: Das Angebot beschränken und größere Vorlesungen veranstalten.
Das hat auch John Sandor schon erlebt ... der Hilfsprofessor am Hunter College ist, das zur City University of New York gehört:
"Vorlesungen werden gestrichen oder zusammengelegt. Vorlesungen, die für 40 Studenten vorgesehen waren, werden in anonymen Hörsälen mit 200 Studenten gehalten. Hilfsprofessoren werden entlassen, weil sie sich nicht wehren können."
Dennoch: Die Professoren sind sich sicher, dass die Zahl der Hilfsprofessoren in den USA auch in Zukunft weiter nach oben klettern wird. Deshalb meint Kevin Dougherty von der Columbia Universität müsse sich vor allem der Umgang mit den HP ändern.
"Ich glaube, Hilfsdozenten müssen besser bezahlt werden und ein besseres Ansehen erhalten. Wir werden sie wahrscheinlich nie ganz los, aber wir können ihre Arbeit attraktiver machen und auf diese Art ihre Lehrmethoden erheblich verbessern. "
"Ich habe voriges Jahr sieben Kurse unterrichtet und 24 000 Dollar verdient. Ich habe promoviert und bin dabei, ein Buch zu veröffentlichen, aber was ich verdiene, liegt unterhalb der Niedrigstlohnschwelle, vor allem in New York, einer der teuersten Städte der Welt."
John Sandor ist ein Adjunct Professor, also ein Hilfsprofessor. Seit fünf Jahren unterrichtet er Geschichte am Hunter College. Trotz aller Bemühungen – eine feste Anstellung hat er nicht in Aussicht.
"Wir werden pro Kurs bezahlt. Wir werden für Kontaktstunden bezahlt, also die Lehrstunden und eine Sprechstunde pro Woche. Für die Unterrichtsvorbereitung bekommen wir kein Geld und es kann sein, dass wir im nächsten Semester nicht wieder eingestellt werden."
So wie John Sandor ergeht es Akademikern überall in Amerika. Hintergrund sind drastische Sparmassnahmen der Universitäten und ein Überschussangebot an wissenschaftlichem Personal. Laut einer Studie hat sich die Zahl der Teilzeitprofessoren in den USA von 22 auf 47 Prozent in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeitig werden kaum noch Vollzeitprofessoren eingestellt.
Warum nicht? Weil ein festangestellter Professor mindestens 60,000 Dollar im Jahr kostet, während Hilfsprofessoren für 3000 Dollar pro Kurs zu haben sind. Gerade jetzt sind sie als eine riesige Sparmassnahme sehr gefragt, sagt Kevin Dougherty, ein Professor für Hochschulwesen an der Columbia Universität:
"Hilfsprofessoren sind attraktiv für Universitäten, weil sie weniger Geld bekommen und schnell eingestellt und wieder entlassen werden können. Wenn Sie eine Fakultät ausbauen wollen, aber nicht wissen, wie viele Studenten an den Vorlesungen teilnehmen, dann stellen Sie am besten Hilfsprofessoren ein, die sie leicht wieder loswerden können. Diese Flexibilität ist sehr wichtig."
Doch während sich die Universitätsverwalter vor Freude über die Ersparnisse die Hände reiben, kommen die Studenten zu kurz. Kevin Dougherty erklärt, warum das so ist.
"Es gibt Hinweise darauf, dass Hilfsprofessoren weniger Zeit für die Vorbereitung der Vorlesungen aufbringen, weil sie dafür nicht bezahlt werden. Und es gibt Anzeichen, dass sie Studenten besser benoten, weil sie sich dadurch bessere Bewertungen durch ihre Studenten erhoffen. Es scheint auch so zu sein, dass weniger Studenten von Universitäten mit einem hohen Anteil von Hilfsprofessoren den Abschluss schaffen."
Aber billiger als Hilfsprofessoren einzustellen, ist sie zu entlassen. Denn auch die Universitäten müssen in Zeiten der Finanzkrise sparen. Ihre Etats werden um viele Millionen Dollar gekürzt. Allen voran: Die City University und die State University of New York, mit insgesamt mehr als 800 000 Studenten die größten Universitäten in New York. Ihr Prinzip: Das Angebot beschränken und größere Vorlesungen veranstalten.
Das hat auch John Sandor schon erlebt ... der Hilfsprofessor am Hunter College ist, das zur City University of New York gehört:
"Vorlesungen werden gestrichen oder zusammengelegt. Vorlesungen, die für 40 Studenten vorgesehen waren, werden in anonymen Hörsälen mit 200 Studenten gehalten. Hilfsprofessoren werden entlassen, weil sie sich nicht wehren können."
Dennoch: Die Professoren sind sich sicher, dass die Zahl der Hilfsprofessoren in den USA auch in Zukunft weiter nach oben klettern wird. Deshalb meint Kevin Dougherty von der Columbia Universität müsse sich vor allem der Umgang mit den HP ändern.
"Ich glaube, Hilfsdozenten müssen besser bezahlt werden und ein besseres Ansehen erhalten. Wir werden sie wahrscheinlich nie ganz los, aber wir können ihre Arbeit attraktiver machen und auf diese Art ihre Lehrmethoden erheblich verbessern. "