Freitag, 19. April 2024

Archiv

US-Präsidentschaftsbewerber
Gemeinsam gegen Trump

Donald Trump als nächster Präsidentschaftskandidat der Republikaner? Um das noch zu verhindern, wollen sich nun zwei Mitbewerber zusammentun. Der Milliardär kommentiert den Pakt gewohnt spöttisch.

25.04.2016
    Cruz und Kasich bei einer Debatte
    Die Präsidentschaftsbewerber Cruz und Kasich verbünden sich gegen Trump (picture alliance/dpa/Cristobal Herrera)
    Eine Zeit lang sah es so aus, als könnte Ted Cruz der Mann werden, der für die Republikaner ins Rennen um das Präsidentenamt steigt. Er war der Erste, der seinen Hut in den Ring warf, gilt als Liebling der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung, der sich als kompromissloser Konservativer und einer der schärfsten Obama-Kritiker profiliert hat.
    Doch dann kam Donald Trump: Anfangs belächelt, räumte der New Yorker Milliardär bei einer Vorwahl nach der nächsten ab und liegt inzwischen weit vorne. Viele Mitbewerber haben sich längst aufgegeben. Nicht aber Ted Cruz.
    Seit er die Vorwahlen in Wisconsin gewonnen hat und in Umfragen plötzlich vorne liegt, gilt der texanische Senator als größter Konkurrent Trumps. Um seine Chancen weiter zu erhöhen, ist der 45-Jährige nun mit John Kasich, dem Gouverneur von Ohio, eine strategische Allianz eingegangen.
    Eine Kandidatur Trumps bei der Präsidentenwahl gegen einen Mitbewerber der Demokraten im November wäre "eine sichere Katastrophe", schrieb der Wahlkampfmanager von Cruz. Kasich werde sich am 3. Mai aus der Vorwahl in Indiana zurückziehen, während Cruz die Vorwahlen in Oregon am 17. Mai und New Mexico am 7. Juni auslassen werde, hieß es.
    Für die Nominierung der Republikaner braucht ein Kandidat beim Parteikonvent im Juli insgesamt 1237 Delegiertenstimmen. Trump ist der einzige Bewerber bei den Republikanern, der noch vor dem Parteitag die absolute Mehrheit der Delegierten hinter sich bringen könnte. Jedoch ist dies auch bei dem Immobilien-Milliardär fraglich.
    Die restlichen Vorwahlen müssten für ihn sehr gut laufen. Wenn keiner der drei verbliebenen Bewerber auf eine Mehrheit kommt, würde es mehrere Wahlgänge geben. Das Ergebnis der Vorwahlen wäre für einen großen Teil der Delegierten nicht mehr bindend. Dies könnte den Weg für einen anderen Kandidaten ebnen.
    Spott von Trump
    Und Trump? "Verzweiflung!", kommentiert der 69-Jährige die Ankündigung im Kurznachrichtendienst Twitter, wo ihm inzwischen fast acht Millionen Menschen folgen. Die Spender und Interessensgruppen hinter Cruz und Kasich seien damit sicher nicht glücklich.
    Auch Kasich setzt offenbar weiter auf Sieg: Auf seiner Internetseite heißt es, der Multimillionär sei der einzige Kandidat, der Hillary Clinton schlagen und die Mehrheit der Republikaner im Kongress verteidigen könne.
    Das Onlinemagazin "Politico" nannte die Zusammenarbeit folgerichtig. Nur mit vereinten Kräften könnten Cruz und Kasich Trumps Durchmarsch stoppen - falls es dafür nicht schon zu spät sei.
    (bor/tzi)