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US-Präsidentschaftswahlen
Trump stellt Wahlkampfteam neu auf

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten hat Donald Trump sein Wahlkampf-Team ausgetauscht. Die Umbesetzung wird als Beleg dafür gewertet, dass der konservative Kandidat für die US-Präsidentenwahl auch weiterhin nicht gewillt ist, seinen aggressiven Wahlkampfstil zu ändern.

Von Thilo Kößler | 17.08.2016
    Donald Trump auf dem Nominierungsparteitag der US-Republikaner
    Trump erklärte, dass er nun einmal sei, wie er sei und dabei bleibe es. (picture alliance / dpa / EPA / David Maxwell)
    Es hat offenbar gewaltig gekracht im Wahlkampfteam von Donald Trump, der sich partout nicht dem Rat seiner engsten Mitarbeiter beugen wollte, seinen Wahlkampfstil zu mäßigen. Innerhalb von zwei Monaten stellt Trump nun zum zweiten Mal sein Wahlkampfteam um – und mit der Politikberaterin Kellyanne Conway und Stephen Bannon holt er sich zwei Leute ins Team, die als ausgesprochen angriffslustig gelten.
    Bannon hat zwar keine Erfahrung mit Präsidentschaftswahlen, war aber Chef der ausgesprochen konservativen und Trump-freundlichen Nachrichten-Webseite Breitbart-News. Die Umbesetzung wird als Beleg dafür gewertet, dass Donald Trump auch weiterhin nicht gewillt ist, seinen aggressiven Wahlkampfstil zu ändern. Tatsächlich hat Trump jetzt erklärt, er sei nun einmal, wie er sei, und dabei bleibe es – wer ins Wanken gerate, verliere das Vertrauen der Menschen.
    Wie aggressiv das Wahlkampfteam Donald Trumps mittlerweile auftritt, bekommen die Moderatoren der News-Kanäle täglich zu spüren: Auf CNN etwa konterte Moderatorin Carol Costello Trumps Wahlhelferin Kathrina Pierson nach einem gereizten Schlagabtausch.
    Team Trump und eine Schwarzgeld-Affäre
    Der bisherige Chef-Manager der Trump-Kampagne, Paul Manafort, soll zwar offiziell seinen Job behalten – vermutlich zieht er sich aber aus der vordersten Reihe zurück. Manafort steht im Zentrum einer Schwarzgeld-Affäre, die die "New York Times" dieser Tage aufgedeckt hatte: Demnach soll er vom ehemaligen ukrainischen Präsidenten und Putin-Vertrauten, Viktor Janukowitsch, zwölf Millionen Dollar für Beratertätigkeiten eingestrichen haben.
    Damit nicht genug, wird Manafort nun auch noch beschuldigt, der Partei Janukowitschs seinerzeit über Lobbyfirmen in Washington ermöglicht zu haben, Einfluss auf die amerikanische Politik zu nehmen. Auch dabei soll viel Geld geflossen sein – ohne dass das US-Justizministerium informiert gewesen sei.
    Clinton befürchtet neue peinliche Einzelheit aus der E-Mail-Affäre
    Neue Probleme drohen indes auch der Kampagne Hillary Clintons: Das FBI übergab dem Kongress streng geheime Unterlagen aus dem E-Mail-Verkehr, den Hillary Clinton während ihrer Amtszeit als Außenministerin über ihren privaten Server laufen ließ. Nun befürchtet das Team um Hillary Clinton, dass daraus neue peinliche Einzelheiten an die Öffentlichkeit dringen könnten – und fordert eine völlige Freigabe sämtlicher Informationen: Nur so könne ein Missbrauch verhindert werden.