Krieg im Gazastreifen
US-Verteidigungsminister verlangt von Israel konkrete Schritte zum Schutz von Hilfsorganisationen

Nach dem Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen hat US-Verteidigungsminister Austin Israel aufgefordert, konkrete Schritte zum Schutz humanitärer Helfer zu unternehmen.

    Verteidigungsminister Austin sitzt hinter einem Mikrofon und gestikuliert mit den Händen.
    US-Verteidigungsminister Austin verlangt mehr Sicherheit für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. (AP / Manuel Balce Ceneta)
    Laut einer Mitteilung des Pentagons kritisierte Austin in einem Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Gallant, die Koordinierung israelischer Angriffe habe wiederholt versagt. Die Verantwortlichen für den Vorfall müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Zuvor hatte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, Kirby, gesagt, Israel müsse mehr tun, um Tod und Verletzung unschuldiger Zivilisten und Helfer bei dessen Militäroffensive im Gazastreifen zu vermeiden.

    Australien kritisiert Israels Reaktion

    Australiens Premierminister Albanese bezeichnete die israelische Erklärung nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation "World Central Kitchen" als unzureichend. Israel hatte eingeräumt, Fahrzeuge der US-Organisation versehentlich beschossen zu haben. Unter den sieben Todesopfern waren auch eine Australierin sowie ein US-Staatsbürger.
    Gestern Abend traf in Larnaca auf Zypern ein Schiff mit 200 Tonnen Hilfsgütern ein, die eigentlich für den Gazastreifen bestimmt waren. Nach dem tödlichen Angriff auf die sieben WCK-Mitarbeiter hatte die Organisation ihre Arbeit eingestellt. Daher konnte die Ware nicht entladen werden und das Schiff musste umkehren.
    Hier hören Sie ein Interview mit Andreas Reinicke zu diesem Thema. Er ist Leiter des Orient-Instituts.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.