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29 Verletzte bei Explosion in New York

In New York sind bei einer Explosion im Stadtteil Chelsea 29 Menschen verletzt worden. Die Detonation ist nach ersten Polizeiangaben absichtlich herbeigeführt worden. Von Terror wollen die Behörden aber nicht sprechen.

Von Georg Schwarte | 18.09.2016
    Straßenkreuzung bei Nacht mit Polizisten, Feuerwehrleuten und Leuten in Zivil, im Hintergrund Gebäude
    Die Explosion in Chelsea fand auf der 23. Straße zwischen 6. und 7. Avenue statt. (picture alliance / dpa / Jason Szenes)
    Hubschrauber kreisen über dem Stadtteil Chelsea. Polizeisirenen. Der Tatort weiträumig abgesperrt, während New Yorks Bürgermeister de Blasio Stunden nach der Explosion vor einem Haus mitten im belebten Manhattan die Bevölkerung zu beruhigen versucht. Bisher, sagt Bürgermeister de Blasio, gebe es keinen Hinweis auf einen Terroranschlag. Das alles vorläufige Informationen, schiebt der Bürgermeister nach.
    20.30 Uhr Ortszeit, New York City, 23. Stunde in Chelsea. Eine mächtige Explosion, kilometerweit zu hören, erschütterte die Gegend. Autoscheiben zersplittern, Bilder vom Tatort zeigen eingedellte PKW sowie einen zerfetzten Müllcontainer. 29 Menschen werden verletzt, die meisten durch umherfliegende Glas- und Metallsplitter, sagt der Polizeichef James O'Neill. Ein Opfer habe ernstere Verwundungen erlitten, keines aber schwebe in Lebensgefahr.
    Der Explosionsort werde, so James O'Neill, als Tatort behandelt. Ermittler des FBI, des Heimatschutzministeriums und der neuen New Yorker Anti-Terror-Einheit sind seit Stunden vor Ort und haben kurz bevor der Bürgermeister erstmals vor die Mikrofone trat offenbar in unmittelbarer Nähe des ersten Explosionsortes einen weiteren verdächtigen Ort gefunden und abgesperrt. Bisher kein Hinweis auf Terror, sagen die Behören, aber fest steht: Die Explosion seit, so der Bürgermeister de Blasio, mit Absicht herbeigeführt worden.
    Keine Verbindung zu weiterer Explosion in New Jersey
    Die ersten Anzeichen deuten darauf hin, sagt der Bürgermeister. Was die Explosion verursachte, konnten oder wollten die Ermittler bisher nicht mitteilen. Eine Gasexplosion allerdings schlossen die Behörden bereits aus. Das Wort Sprengsatz nahm keiner der offiziellen Vertreter in den Mund. Die Sicherheitsbehörden waren auch deshalb besonders alarmiert, weil Stunden zuvor im benachbarten New Jersey an der Strecke eines Wohltätigkeitslaufes für amerikanische Soldaten eine Rohrbombe explodiert war, ohne allerdings Schäden anzurichten. Eine Verbindung zu diesem Zwischenfall gebe es bisher nicht, so der Polizeichef.
    Der amerikanische Präsident Obama, der heute zu einer Wahlkampfveranstaltung in New York ist, wurde über die Explosion unterrichtet. Bürgermeister de Blasio rief alle New Yorker zu Ruhe und Besonnenheit auf, es gebe keine akute Terrordrohung gegen New York City.
    In der kommenden Woche beginnt bei den Vereinten Nationen die 71. Generaldebatte. Dutzende Staats- und Regierungschefs werden dann in New York erwartet, die Stadt in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt.