Nahost
USA greifen in Krieg ein

Die USA haben in der Nacht iranische Atomanlagen bombardiert.

    Präsident Trump äußert sich nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran.
    Präsident Trump äußert sich nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran. (dpa / Carlos Barria)
    Ziele waren Natans, Isfahan und Fordo. Nach US-Angaben setzten Tarnkappenbomber 14 bunkerbrechende Waffen ein. Insgesamt waren 125 Flugzeuge, ein U-Boot sowie Hunderte Soldaten beteiligt. Präsident Trump sprach kurz darauf von einem spektakulären militärischen Erfolg. Irans zentrale Anlagen zur Uran-Anreicherung seien komplett zerstört. Zugleich warnte er Teheran vor weiteren Angriffen. Entweder gebe es nun Frieden oder eine Tragödie für den Iran. Vizepräsident Vance, Außenminister Rubio und Verteidigungsminister Hegseth betonten später mehrfach, dass es nicht um einen Krieg gegen den Iran gehe. In den USA ist der Militäreinsatz auch innenpolitisch umstritten. Teile von Trumps Anhängerschaft kritisieren das Vorgehen ebenfalls. Der Iran bestätigte die US-Angriffe. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete jedoch, nur Teile der Anlagen seien beschädigt worden. Eine vollständige Zerstörung der unterirdischen Atomkomplexe hält auch der emeritierte deutsche Politologe Stefan Fröhlich für unwahrscheinlich. Es brauche ganze Salven bunkerbrechender Bomben, um bis nach unten durchzudringen, sagte er im Sender Phoenix. Die Internationale Atomenergieagentur berief für morgen eine Sondersitzung ein.
    Israels Ministerpräsident Netanjahu wertete das amerikanische Eingreifen als historischen Wendepunkt. International löst es große Besorgnis aus. Katar warnte vor katastrophalen Auswirkungen in der Region und international. China warf den USA vor, die Charta der Vereinten Nationen verletzt zu haben. Russland nannte das Vorgehen "unverantwortlich". Der indische Premierminister Modi rief in einem Telefonat mit Irans Präsident Peseschkian zur sofortigen Deeskalation auf. Außenminister Araghtschi erklärte jedoch, er sehe nach den Angriffen keine Chance für Verhandlungen mit Israel und den USA.
    Diese Nachricht wurde am 22.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.