
US-Außenminister Blinken sagte dem Sender ABC, die Krise in Russland offenbare Risse an der Spitze des Staates. Er glaube nicht, dass man schon den letzten Akt der Unruhen gesehen habe. Derweil versicherte sich der Kreml der Unterstützung Chinas. Der stellvertretende Außenminister Rudenko flog zu Gesprächen nach Peking. Dabei stellte sich die chinesische Regierung nach Angaben Moskaus hinter Putin. Auch Nordkorea versicherte seine Unterstützung. Das russische Fernsehen strahlte ein Interview mit Putin aus, das aber offenbar vor dem Aufstand aufgezeichnet wurde. Darin zeigte er sich zuversichtlich, alle Pläne und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine umzusetzen.
USA laut Berichten frühzeitig infomiert
Die Wagner-Kämpfer hatten gestern Abend den Aufstand gegen die russische Militärführung beendet. Die Regionalgouverneure aus Woronesch, Lipezk und Rostow melden, die Kämpfer hätten sich zurückgezogen. US-Geheimdienste hatten Medienberichten zufolge bereits im Vorfeld Hinweise auf die Pläne von Wagner-Chef Prigoschin. Washington Post und New York Times berichten übereinstimmend, Geheimdienstvertreter hätten das Weiße Haus, das Verteidigungsministerium und den Kongress einen Tag vor Beginn des Aufstands über die Möglichkeit von Unruhen in Russland informiert. Seit Mitte der Woche hatten sich demnach die Hinweise verdichtet.
Nach Informationen von CNN soll die Wagner-Gruppe Waffen und Munition in der Nähe der Grenze zu Russland angehäuft haben. Der Washington Post zufolge gehen die US-Geheimdienstler davon aus, dass der russische Präsident Putin ebenfalls mindestens einen Tag vor dem Beginn des Aufstands informiert war.
Der CDU-Außenpolitiker Röttgen sieht die Autorität Putins stark beschädigt. Der russische Staatschef werde sich von diesem Putschversuch nicht mehr erholen. Auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann sprach von einer Demütigung Putins. Zugleich verwies sie auf die Chance, dass die Ukraine sich nun erfolgreicher zur Wehr setzen könne.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zumKrieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 25.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
