Religiöse Minderheit
USA und Israel warnen vor weiteren Angriffen auf Drusen in Syrien - bisher bereits mehr als 100 Tote

Die USA haben die Übergriffe auf Drusen in Syrien verurteilt.

    Drusische Bewaffnete stehen in der Nähe eines Kontrollpunktes in Damaskus Wache, einen Tag nach Gefechten zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und Kämpfern aus anderen Städten.
    Tödliche Gefechte in Syrien (Omar Sanadiki/AP/dpa)
    Die jüngste Gewalt und die aufhetzende Rhetorik gegen Mitglieder der religiösen Minderheit seien verwerflich und inakzeptabel, erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington. Israels Verteidigungsminister Katz warnte die syrische Führung in Damaskus, sollten die Angriffe nicht aufhören, werde man mit großer Härte reagieren. Man sei dem Schutz der Drusen verpflichtet.
    Seit Wochenbeginn gibt es neue Gefechte im Süden Syriens. Dabei wurden zahlreiche Drusen getötet. Die Angriffe werden offenbar von sunnitischen Extremisten verübt. Mehr als 100 Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Die Gewaltwelle ist auch eine erneute Herausforderung für die Übergangsregierung und zeigt, wie zerbrechlich die gespaltene Gesellschaft nach Jahren des Bürgerkriegs ist. Während der Assad-Herrschaft standen einige Drusen den damaligen Machthabern nahe. Als Auslöser der Gewalt gelten Gerüchte über angeblich antiislamische Äußerungen von Drusen. - Die Religionsgemeinschaft ist im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorgegangen. Drusen leben heute vor allem in Syrien, im Libanon, in Israel und Jordanien.
    Diese Nachricht wurde am 02.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.