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Vegetarischer Brotaufstrich

Noch ist der Markt für vegetarische Brotaufstriche klein, aber er erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit. Das merkt auch Susanne Schöning, die vor zwanzig Jahren anfing eine Palette vegetarischer Brotaufstriche zu entwickeln - damals noch in ihrer eigenen Küche. Mittlerweile ist aus der Produktion am Küchentisch längst ein gutgehendes Unternehmen geworden, das nicht zuletzt auch durch die Krise im Zusammenhang mit der Rinderkrankheit BSE profitieren konnte. Nach einem Umzug befindet sich die Produktionsstätte der Firma Zwergenwiese inzwischen in Silberstedt bei Schleswig und beliefert von dort aus mit den Brotaufstrichen und anderen Produkten das gesamte Bundesgebiet.

Von Annette Eversberg |
    Die Produktion vegetarischer Brotaufstriche beginnt für Susanne Schöning bereits beim Einkauf. Alle Rohstoffe kommen aus biologischem Anbau. Von Demeter, Naturland oder Bioland.

    Was Sie jetzt sehen, das sind Möhren, das ist Lauch, das ist Sellerie und das sind Getreidekörner.

    In einer großen Hackmaschine werden die Zutaten zerkleinert. Nicht nur Gemüse, sondern auch Sonnenblumenkerne. In einem Kessel aus Edelstahl blubbert es inzwischen unüberhörbar.

    Ja, das Blubbern ist, wenn die Paste, die jetzt noch etwas flüssiger ist, wenn die dann in diesen großen Topf umgefüllt wird, wo dann später noch einfach Stücke eingerührt werden. Das ist einfach dieses Blubbergeräusch.

    Die Gemüsemischung wird jetzt verfeinert, jetzt noch einmal gemahlen. In kleinen Gefäßen mischt man Curry, Salz oder Zitronensaft. Sonnenblumen- oder Olivenöl unterstützen die cremige Konsistenz. Der Fettgehalt schwankt je nach Produkt zwischen 16 und 24 Prozent. Jeder Brotaufstrich ist reich an Vitamen und Mineralstoffen, aber arm an Zucker. 14 verschiedene Brotaufstriche gibt es. Nicht nur für Vegetarier, auch für Veganer. Sie essen weder Fleisch, Eier oder Käse, noch trinken sie Milch. Die Geschmacksrichtungen sind deftig. Es gibt Brotaufstriche mit Meerrettich, Schnittlauch, Paprika, Champignons oder Varianten mit Bärlauch. Der, sagt Susanne Schöning, verleiht der Paste einen feinen Knoblauchgeschmack.

    Wir nehmen uns konventionelle Produkte als Vorbild. Wir nehmen uns das Geschmacksbild als Vorbild und mit unseren vegetarischen und veganischen Rohstoffen entwickeln wir dahin, dass wir ein Produkt haben, was für den Normalverbraucher und auch für den Wurst-gewöhnten Menschen sehr lecker schmeckt.

    Deshalb rollt auch in der nächsten Produktionshalle ein sogenannter Brotsalat vom Band. So genannt, weil Susanne Schöning ihn ebenfalls als Brotsalat entwickelt hat.

    Der Brotsalat, den wir jetzt haben, das ist der Gutsherrensalat, der ist aus einem Grundstoff von Tomatenmark, Tomatensoße und frischen Tomaten gemischt, mit Gurken Zwiebeln und Möhren. Und das, was Sie da an Stückchen sehen, was so aussieht wie Fleisch, das ist Saitan, das ist ein Eiweißextrakt aus dem Weizen, der die Konsistenz und die Form und Farbe von Fleisch hat. Und das kann man auch noch räuchern. Und dann schmeckt das wie geräucherter Speck.

    Im Gegensatz zum Brotaufstrich, den man, wie der Name sagt, aufs Brot streichen kann, ist der Brotsalat eine Mischung aus kleinen Gemüsestückchen.

    Wir nehmen das ganze Getreide, das ganze Korn mit den Randschichten. Wir nehmen das frische Gemüse, die ganzen Möhren, die ganzen Zwiebeln. Schnibbeln sie halt klein, wie wir es brauchen und diese Produkte werden eben gekuttert oder zermahlen. Dann werden sie einmal pasteurisiert und sterilisiert, d.h. wärmebehandelt, das ist auch schon alles.

    Kleine Stückchen von Gemüse enthalten auch die Soßen für Reis und Nudeln. Nach Bologneser Art, mit Oliven und Kapern, oder süß-sauer nach chinesischer Art. Um es im Haushalt leicht zu machen, ist die Haltbarkeit der cremigen Brotaufstriche, der Brotsalate oder der Soßen auf die Bedürfnisse abgestimmt.

    Wenn sie fest verschlossen sind, sind sie in der Regel eineinhalb Jahre haltbar. Und im Anbruch, das ist unterschiedlich. Die klassischen Brotaufstriche drei bis fünf Tage. Die klassischen Brotsalate sind 14 Tage haltbar. Die Reis-und Nudelsoße 10 Tage in etwa. Also das ist eine Haltbarkeit, mit der man im Haushalt sehr gut zurecht kommt. Es ist kein Problem.