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Venus und Sonne auf Abstand

Frühaufsteher können sich derzeit an der hellen Venus erfreuen, die vor Tagesanbruch den tiefen Osthimmel ziert. Gegen vier Uhr hat sich unser Nachbarplanet gegen den Horizontdunst durchgesetzt. Schon eine gute Dreiviertel Stunde später verblasst die Venus am hellen Dämmerungshimmel.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Venus läuft innerhalb der Erdbahn um die Sonne. Sie kann sich an unserem Himmel also nie sehr weit von der Sonne entfernen. Der größtmögliche Winkelabstand zwischen Venus und Sonne beträgt 47 Grad. Morgen steht die Venus so weit rechts der Sonne wie nie wieder während dieser Morgensichtbarkeit. Allerdings schafft sie dieses Mal nicht ganz die 47 Grad.

    Meist bedeutet eine große Entfernung von Sonne und Venus an unserem Himmel auch, dass die Venus stundenlang zu sehen ist, weil sie lange vor der Sonne auf- oder nach ihr untergeht. Im Moment haben wir auf der Nordhalbkugel aber Pech. Die Geometrie der Bahnen ist sehr ungünstig: Die Venus steigt trotz des großen Winkelabstands nur recht kurz vor der Sonne über den Osthorizont. Diese Situation bessert sich allmählich. Ab August ist die Venus ein wirklich auffallender Morgenstern.

    Anders als die Venus, ziehen Mars, Jupiter und Saturn ihre Bahnen um die Sonne in größerer Entfernung als die Erde. Bei diesen äußeren Planeten kommt es regelmäßig vor, dass die Erde genau zwischen Planet und Sonne hindurchläuft. Dann stehen diese Planeten am Himmel der Erde der Sonne genau gegenüber und sind die ganze Nacht lang zu sehen. Bei der Venus als innerem Planeten ist das unmöglich: Sie zeigt sich stets nur für einige Stunden - entweder abends oder morgens.


    Informationen zum Planeten Venus

    Informationen zur Sonne