Genf
Verhandlungen über Abkommen gegen Plastikmüll offenbar gescheitert

Die Verhandlungen über ein internationales Abkommen gegen Plastikmüll sind gescheitert.

    Blick in die Plenarsitzung des zweiten Teils der fünften Sitzung des zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses zur Plastikverschmutzung (INC-5.2) am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf.
    Die Verhandlungen über UN-Plastik-Abkommen in Genf sind wohl gescheitert. (Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa)
    EU-Umweltkommissarin Roswall erklärte am Morgen in Genf, dass sich die Delegationen aus mehr als 180 Ländern nicht auf einen Vertrag geeinigt hätten. Auch Frankreich reagierte enttäuscht. Die Delegationen aus Norwegen, Indien und Uruguay hatten zuvor im Plenum in Genf mitgeteilt, dass es keinen Konsens gebe. Die Beratungen sollten bereits gestern enden, waren dann aber verlängert worden. Die vorliegenden Entwürfe wurden mehrfach geändert, blieben aber bis zuletzt umstritten. Das Scheitern geht im Wesentlichen auf den Streit zweier Gruppen von Ländern zurück. Die eine umfasst mehr als 100 Staaten, darunter etwa die EU. Diese Länder wollen die globale Produktion von Plastik begrenzen und fordern Verbote gefährlicher Chemikalien und Einweg-Produkte. Zur zweiten Gruppe gehören die erdölfördernden Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran. Sie wollen Produktionsbeschränkungen verhindern.
    Erdöl ist die Grundlage für die Herstellung von Kunststoffen. Derzeit werden weltweit jedes Jahr mehr als 400 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.