Die Geschichte begann, wie so oft, mit einem Zufall. Wissenschaftler beschäftigen sich gerne mit dem Haar, weil es einfach aufgebaut ist. Es besteht vor allem aus ganz regelmäßig angeordneten Keratinmolekülen. Diese simple Struktur wird schon lange mit Hilfe der Röntgenbeugung untersucht, doch einmal zeigte sich ein ungewöhnliches Muster im Beugungsbild. Als die Wissenschaftler nachforschten fanden sie heraus, die Frau, von deren Kopf die Haarprobe stammte, litt an Brustkrebs. Gary Corino von der Firma Fermiscan im australischen Sydney ist der Sache nachgegangen.
"”Wir glauben, dass der Krebsherd in der weiblichen Brust Wachstumsfaktoren und Immunhormone ins Blut abgibt. So erreichen sie die Haarwurzel und ändern irgendwie die Produktion des Haarschafts. Es ist auch von anderen Tumoren bekannt, dass sie entfernte Organe beeinflussen, das ist also nichts Einzigartiges.""
Trotzdem, der Mechanismus bleibt ziemlich vage. Haare eignen sich besonders gut, Fernwirkungen im Körper nachzuweisen. So lassen sich winzige Spuren von Arsen nach einer Vergiftung in den Haaren eines Toten identifizieren. Kürzlich gelang es sogar, den Wohnort von Menschen über ihren Schopf zu bestimmen. Die Mineralstoffe im Trinkwasser hatten dort ihre Spuren hinterlassen. Bei diesen Anwendungen der Haaranalyse wird nach Spuren von Verunreinigungen gefahndet. Ein Tumor ist aber kein Fremdkörper, seine Anwesenheit verrät sich höchstens in subtilen Veränderungen der Haarstruktur selbst. Um sie aufzuspüren, verwendet Garry Corino Haare, die ganz dicht über der Kopfhaut abgeschnitten wurden. Er platziert sie in den intensiven Röntgenstrahl eines Teilchenbeschleunigers. Es entsteht ein charakteristisches Beugungsmuster aus Punkten und Bögen. Bei Brustkrebspatientinnen dehnen sich zwei dieser Punkte aus und bilden einen zusätzlichen Ring, da ist sich Garry Corino sicher. Haarexperten am Deutschen Krebsforschungszentrum sind allerdings nicht überzeugt. Sie weisen darauf hin, dass bisher nicht bekannt ist, ob dieser Ring vielleicht auch bei anderen Krebsarten vorliegt oder ob er sogar nur ein Anzeichen allgemeiner Krankheitsprozesse darstellt. Von solchen Einwänden unbeirrt hat Garry Corino mit dem Unternehmen Fermiscan in Australien mit einer Zulassungsstudie begonnen. Dabei wird der Haartest direkt mit dem etablierten Früherkennungsverfahren, der Mammographie verglichen. Corino:
"”Das sind echte Proben. Zurzeit erkennen wir 80 Prozent der Krebsfälle und haben eine ähnliche Sicherheit, wenn der Test negativ ist. Das ist in etwa der Mammographie vergleichbar. Mit mehr Praxis und einer weiter entwickelten Technologie hoffen wir, besser als die heutige Mammographie zu werden.""
Noch läuft der Test, endgültige Ergebnisse stehen also noch aus. Garry Corino rechnet aber damit, dass die Zulassungsbehörden in Australien noch in diesem Jahr grünes Licht geben werden. Dann soll der Haartest auf Brustkrebs in einigen Städten versuchsweise angeboten werden. Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum halten das für etwas voreilig. Dabei gibt es durchaus Bedarf für Alternativen zur Mammographie. Die zeigt noch zu häufig einen Brustkrebs an, wo sich gar keiner befindet. Die Kombination Mammographie plus Haarest könnte hier durchaus für mehr Verlässlichkeit sorgen. Das aber können nur weitere Studien klären. Die will Fermiscan auch durchführen. Wenn sich der Test bewährt, sieht Garry Corino gerade für das spärlich besiedelte Australien einen großen Markt. Haare färben ist in den sechs Wochen vor dem Test allerdings tabu. Die Chemikalien verändern die Beugungsmuster.
"”Wir glauben, dass der Krebsherd in der weiblichen Brust Wachstumsfaktoren und Immunhormone ins Blut abgibt. So erreichen sie die Haarwurzel und ändern irgendwie die Produktion des Haarschafts. Es ist auch von anderen Tumoren bekannt, dass sie entfernte Organe beeinflussen, das ist also nichts Einzigartiges.""
Trotzdem, der Mechanismus bleibt ziemlich vage. Haare eignen sich besonders gut, Fernwirkungen im Körper nachzuweisen. So lassen sich winzige Spuren von Arsen nach einer Vergiftung in den Haaren eines Toten identifizieren. Kürzlich gelang es sogar, den Wohnort von Menschen über ihren Schopf zu bestimmen. Die Mineralstoffe im Trinkwasser hatten dort ihre Spuren hinterlassen. Bei diesen Anwendungen der Haaranalyse wird nach Spuren von Verunreinigungen gefahndet. Ein Tumor ist aber kein Fremdkörper, seine Anwesenheit verrät sich höchstens in subtilen Veränderungen der Haarstruktur selbst. Um sie aufzuspüren, verwendet Garry Corino Haare, die ganz dicht über der Kopfhaut abgeschnitten wurden. Er platziert sie in den intensiven Röntgenstrahl eines Teilchenbeschleunigers. Es entsteht ein charakteristisches Beugungsmuster aus Punkten und Bögen. Bei Brustkrebspatientinnen dehnen sich zwei dieser Punkte aus und bilden einen zusätzlichen Ring, da ist sich Garry Corino sicher. Haarexperten am Deutschen Krebsforschungszentrum sind allerdings nicht überzeugt. Sie weisen darauf hin, dass bisher nicht bekannt ist, ob dieser Ring vielleicht auch bei anderen Krebsarten vorliegt oder ob er sogar nur ein Anzeichen allgemeiner Krankheitsprozesse darstellt. Von solchen Einwänden unbeirrt hat Garry Corino mit dem Unternehmen Fermiscan in Australien mit einer Zulassungsstudie begonnen. Dabei wird der Haartest direkt mit dem etablierten Früherkennungsverfahren, der Mammographie verglichen. Corino:
"”Das sind echte Proben. Zurzeit erkennen wir 80 Prozent der Krebsfälle und haben eine ähnliche Sicherheit, wenn der Test negativ ist. Das ist in etwa der Mammographie vergleichbar. Mit mehr Praxis und einer weiter entwickelten Technologie hoffen wir, besser als die heutige Mammographie zu werden.""
Noch läuft der Test, endgültige Ergebnisse stehen also noch aus. Garry Corino rechnet aber damit, dass die Zulassungsbehörden in Australien noch in diesem Jahr grünes Licht geben werden. Dann soll der Haartest auf Brustkrebs in einigen Städten versuchsweise angeboten werden. Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum halten das für etwas voreilig. Dabei gibt es durchaus Bedarf für Alternativen zur Mammographie. Die zeigt noch zu häufig einen Brustkrebs an, wo sich gar keiner befindet. Die Kombination Mammographie plus Haarest könnte hier durchaus für mehr Verlässlichkeit sorgen. Das aber können nur weitere Studien klären. Die will Fermiscan auch durchführen. Wenn sich der Test bewährt, sieht Garry Corino gerade für das spärlich besiedelte Australien einen großen Markt. Haare färben ist in den sechs Wochen vor dem Test allerdings tabu. Die Chemikalien verändern die Beugungsmuster.