"Könnte David Miliband Labour noch retten? Er ist hier im Studio, um Ihre Fragen zu beantworten..."
Hoffentlich hat Premierminister Gordon Brown, auf Urlaub im südostenglischen Küstenort Southwold, das Radio ausgeschaltet.
"Sie, Herr Miliband, könnten dieser ganzen Misere ein Ende setzen, wenn Sie den gotterbärmlichen Menschen Gordon Brown abservieren, empört sich die Hörerin Mandy in der Jeremy Vine Show auf BBC Radio."
Niemand will Gordon Brown haben, niemand glaubt an ihn. Wenn nichts geschieht, wird Labour seine treueste Basis verlieren.
Stunden später gehen Mandys Worte durch alle Medien. Vielleicht, weil die abtrünnige Labourwählerin aus dem nordenglischen Barnsley die Stimmung britischer Wähler auf den Punkt brachte, vielleicht aber auch, weil sich die Kampagne gegen den glücklosen Premier zuspitzt.
Die Dolche sind gezogen, sagt Trevor Kavanagh, früherer Ressortleiter des Boulevardblatts "The Sun". In Westminster grassierten Intrigen, Machenschaften, Verschwörungen. Das könne nicht so weiter gehen.
Seit David Miliband im labourfreundlichen Guardian schrieb, seine Partei müsse sich erneuern, brodelt es in der politischen Gerüchteküche. Die einen sehen in ihm einen Hoffnungsträger, der die marode Labour Partei vielleicht doch noch retten könnte. Die anderen schimpfen David Miliband einen Verräter.
Ich kämpfe für nichts anderes als eine erfolgreiche Labour-Regierung, verteidigt sich unterdessen Außenminister Miliband.
"Kann Gordon Brown uns in die nächsten Wahlen führen und gewinnen? Natürlich. Meine Worte sind doch nur als Angriff gegen die oppositionellen Konservativen zu verstehen. "
Von wegen, sagen Beobachter: Milibands Kleidung und Körpersprache sende ganz andere Signale aus: hemdsärmelig, charmant, und mit sonnigem Grinsen präsentierte sich der 43 jährige Politiker der Presse und den Autogrammjägern. Wie der junge Tony Blair, als er vor über elf Jahren britische Wählerherzen eroberte.
Ein junger Prinz, der nach der Krone trachtet, sagt die renommierte Journalistin und Labourkennerin Polly Toynbee.
"Natürlich könnte man sagen, er ist illoyal, aber das kommt darauf an, ob man seinem Partei- und Regierungschef die Treue hält, oder einer Partei, die am Rande des Abgrunds steht. "
Labours Umfragewerte sind im Keller. Mit seiner Wirtschaftskompetenz kann Gordon Brown angesichts der drohenden Rezession schon lange nicht mehr punkten.. Ob Kommunal-, Bürgermeister-, oder Nachwahlen - die Partei hat selbst in traditionellen Hochburgen verheerende Niederlagen eingesteckt
Das Problem ist nicht Gordon Brown sondern die Politik der Labour Partei, sagt Chris, ein Ex- Labourwähler in einer weiteren Sendung mit Hörerbeteiligung:
Wir haben zugeschaut, wie New Labour eine konservative Linie einschlug, um die Mittelschicht zu beruhigen. Dabei hat die Partei ihre Stammwähler ignoriert. So eine Partei wollen wir nicht mehr unterstützen
Man muss das Übel an der Wurzel anpacken, sagen alte Labour-Hasen wie der ehemalige stellvertretende Parteichef Roy Hattersley:
Die zwei Parteien sind sich viel zu ähnlich. Labour ist keine Partei der Prinzipien mehr mit einer klaren Ideologie und dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit für alle. Und solange wir uns nicht auf unsere Grundwerte zurückbesinnen, wird die Labour-Partei Probleme haben, egal, wer sie anführt.
Manche Beobachter fragen sich allerdings, ob David Miliband sein politisches Pulver nicht zu früh verschossen hat. Vielleicht würde er ja als Chef der oppositionellen Labourpartei in ein paar Jahren besser fahren, anstatt das Ruder eines Schiffes zu übernehmen, das ohnehin untergeht.
Immer mehr Briten glauben, Labours Stunden seien gezählt, sagt Richard, ein ehemaliger Labouranhänger aus London.
Gordon Brown hat von Tony Blair einen vergifteten Kelch geerbt. Schon damals war das Land von New Labour bitter enttäuscht. Egal was passiert: ein Regierungswechsel ist unausweichlich.
Nun stellten sich - allerdings mit auffallender Verspätung - mehrere Kabinettsmitglieder hinter Gordon Brown. Gleichzeitig aber sickerte ein vertrauliches Memo an die Presse, in dem Ex-Premier Tony Blair die politische Strategie seines Nachfolgers schon vor einem Jahr heftig kritisiert haben soll.
Hoffentlich hat Premierminister Gordon Brown, auf Urlaub im südostenglischen Küstenort Southwold, das Radio ausgeschaltet.
"Sie, Herr Miliband, könnten dieser ganzen Misere ein Ende setzen, wenn Sie den gotterbärmlichen Menschen Gordon Brown abservieren, empört sich die Hörerin Mandy in der Jeremy Vine Show auf BBC Radio."
Niemand will Gordon Brown haben, niemand glaubt an ihn. Wenn nichts geschieht, wird Labour seine treueste Basis verlieren.
Stunden später gehen Mandys Worte durch alle Medien. Vielleicht, weil die abtrünnige Labourwählerin aus dem nordenglischen Barnsley die Stimmung britischer Wähler auf den Punkt brachte, vielleicht aber auch, weil sich die Kampagne gegen den glücklosen Premier zuspitzt.
Die Dolche sind gezogen, sagt Trevor Kavanagh, früherer Ressortleiter des Boulevardblatts "The Sun". In Westminster grassierten Intrigen, Machenschaften, Verschwörungen. Das könne nicht so weiter gehen.
Seit David Miliband im labourfreundlichen Guardian schrieb, seine Partei müsse sich erneuern, brodelt es in der politischen Gerüchteküche. Die einen sehen in ihm einen Hoffnungsträger, der die marode Labour Partei vielleicht doch noch retten könnte. Die anderen schimpfen David Miliband einen Verräter.
Ich kämpfe für nichts anderes als eine erfolgreiche Labour-Regierung, verteidigt sich unterdessen Außenminister Miliband.
"Kann Gordon Brown uns in die nächsten Wahlen führen und gewinnen? Natürlich. Meine Worte sind doch nur als Angriff gegen die oppositionellen Konservativen zu verstehen. "
Von wegen, sagen Beobachter: Milibands Kleidung und Körpersprache sende ganz andere Signale aus: hemdsärmelig, charmant, und mit sonnigem Grinsen präsentierte sich der 43 jährige Politiker der Presse und den Autogrammjägern. Wie der junge Tony Blair, als er vor über elf Jahren britische Wählerherzen eroberte.
Ein junger Prinz, der nach der Krone trachtet, sagt die renommierte Journalistin und Labourkennerin Polly Toynbee.
"Natürlich könnte man sagen, er ist illoyal, aber das kommt darauf an, ob man seinem Partei- und Regierungschef die Treue hält, oder einer Partei, die am Rande des Abgrunds steht. "
Labours Umfragewerte sind im Keller. Mit seiner Wirtschaftskompetenz kann Gordon Brown angesichts der drohenden Rezession schon lange nicht mehr punkten.. Ob Kommunal-, Bürgermeister-, oder Nachwahlen - die Partei hat selbst in traditionellen Hochburgen verheerende Niederlagen eingesteckt
Das Problem ist nicht Gordon Brown sondern die Politik der Labour Partei, sagt Chris, ein Ex- Labourwähler in einer weiteren Sendung mit Hörerbeteiligung:
Wir haben zugeschaut, wie New Labour eine konservative Linie einschlug, um die Mittelschicht zu beruhigen. Dabei hat die Partei ihre Stammwähler ignoriert. So eine Partei wollen wir nicht mehr unterstützen
Man muss das Übel an der Wurzel anpacken, sagen alte Labour-Hasen wie der ehemalige stellvertretende Parteichef Roy Hattersley:
Die zwei Parteien sind sich viel zu ähnlich. Labour ist keine Partei der Prinzipien mehr mit einer klaren Ideologie und dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit für alle. Und solange wir uns nicht auf unsere Grundwerte zurückbesinnen, wird die Labour-Partei Probleme haben, egal, wer sie anführt.
Manche Beobachter fragen sich allerdings, ob David Miliband sein politisches Pulver nicht zu früh verschossen hat. Vielleicht würde er ja als Chef der oppositionellen Labourpartei in ein paar Jahren besser fahren, anstatt das Ruder eines Schiffes zu übernehmen, das ohnehin untergeht.
Immer mehr Briten glauben, Labours Stunden seien gezählt, sagt Richard, ein ehemaliger Labouranhänger aus London.
Gordon Brown hat von Tony Blair einen vergifteten Kelch geerbt. Schon damals war das Land von New Labour bitter enttäuscht. Egal was passiert: ein Regierungswechsel ist unausweichlich.
Nun stellten sich - allerdings mit auffallender Verspätung - mehrere Kabinettsmitglieder hinter Gordon Brown. Gleichzeitig aber sickerte ein vertrauliches Memo an die Presse, in dem Ex-Premier Tony Blair die politische Strategie seines Nachfolgers schon vor einem Jahr heftig kritisiert haben soll.