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Verrückte Marsmonde

Gegen halb elf steht der rötliche Planet Mars etwas links unterhalb des Mondes über dem Osthorizont - morgen sind beide etwa auf gleicher Höhe. Mars hat zwar zwei Monde, aber diese kleinen Brocken sind nur eingefangene Asteroiden. Phobos bringt es auf knapp dreißig Kilometer Durchmesser, Deimos nur auf gut zehn.

Von Dirk Lorenzen | 12.01.2012
    Bemerkenswert ist der geringe Abstand von Phobos: Er zieht in knapp 6000 Kilometer Höhe über die Marsoberfläche. Um den Planeten einmal zu umrunden, benötigt er weniger als acht Stunden.

    Das hat kuriose Folgen: Phobos zieht so schnell um den Mars herum, dass er im Westen auf- und im Osten untergeht. In nur vier Stunden rast er einmal über den Himmel und wird dabei von der Sichel zum Vollphobos. Und das alles spielt sich mehr als zweimal am Tag ab.

    Durch die schnellen Umläufe und den geringen Abstand kommt es oft zu mehreren Sonnenfinsternissen am Tag - allerdings sind diese auf Mars niemals total und dauern keine dreißig Sekunden.

    Deimos, der deutlich kleinere Mond, ist viel weiter vom Planeten entfernt. Er ist mit bloßem Auge nur als ein winziges Scheibchen am Marshimmel zu sehen, das etwas heller leuchtet als die Venus bei uns.

    Deimos braucht einen Tag und sechs Stunden für einen Umlauf um den Mars. Er geht zwar im Osten auf und im Westen unter. Allerdings bewegt er sich recht schnell vor dem Hintergrund der Sterne. So liegen zwischen Auf- und Untergang oft zweieineinhalb Marstage - entsprechend lange bleibt er dann unter dem Horizont.

    Halten Sie heute und morgen nach unserem silbrigen Erdmond Ausschau - links von ihm steht der Planet mit den verrückten Monden.

    NASA-Informationen zum Marsmond Phobos

    NASA-Informationen zum Marsmond Deimos