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Verstimmt

Was eine Depression ist und wie sie entsteht, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Für die einen sind es die Gene, die den Hirnstoffwechsel stören, für andere die sozialen Verhältnisse, für dritte traumatische Kindheitserlebnisse. Da man die Kausalität nicht erklären kann, haben sich Psychiater im ICD 10 auf eine Symptombeschreibung geeinigt:

Von Eva Schindele | 20.11.2011
    Danach reichen zwei Wochen niedergeschlagen, lust- und schlaflos zu sein und vielleicht auch noch Schuldgefühle zu haben, um als depressiv und damit behandlungsbedürftig zu gelten. Behandlung heißt oft chemische Stimmungsaufheller zu verschreiben, obwohl sie gerade bei leichteren und mittelschweren Depressionen nicht besser als ein Scheinmedikament wirken. Trotzdem haben sich die Verordnungen in den letzten 15 Jahren verdreifacht.

    Während immer mehr Menschen schon bei normalen Befindlichkeitsstörungen biochemische Stimmungsaufheller verordnet bekommen, fallen diejenigen, die dringend Hilfe brauchen durch das Versorgungsnetz. Werden die Falschen behandelt und die Kranken falsch behandelt?

    "Manuskript zur Sendung:"

    Verstimmt - Vom Umgang mit der Krankheit Depression

    "Weiterführende Links:"


    Seiten des Deutschlandradios:

    Die Medien und die Depression ("Sport" vom 12.11.11)

    Interview mit dem Sportpsychiater Frank Schneider

    Neuer Ansatz der Depressionstherapie ("Forschung aktuell" vom 24.8.11)


    Links ins Netz:

    Analyser der Versorgungssituation depressiv Erkrankter

    Klinische Leitlinie - Unipolare Depression

    Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.

    Informationen für Angehörige Psychisch Kranker und für Betroffene