Durch die gezielte Recherche in der ViCLAS-Datenbank können Ermittler Gewalttaten auf einen Serienverdacht hin überprüfen. Dabei haben sie direkten Zugriff auf derzeit rund 8000 Datensätze zu gelösten und ungelösten Kriminalfällen, die nach den verschiedensten Kriterien durchforstet werden können. Michael Baurmann, Leiter der Abteilung Operative Fallanalyse beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden: "Die große Qualität von ViCLAS ist die hohe Flexibilität der Abfragemöglichkeiten. Sie können praktisch zusammenstellen, was Sie wollen. Sie können auch eine beliebige Anzahl von Fragen zusammenstellen und sie miteinander kombinieren. Das ist ganz anders als frühere polizeiliche Datenbanken, die nur relativ einfach abgefragt werden konnten." Die Informationen in ViCLAS werden anhand eines 165 Punkte umfassenden Fragebogens erfasst. Wann immer in Deutschland ein schweres Gewaltverbrechen verübt wird, füllen die Ermittler diesen Fragebogen aus und speichern die Informationen über Tatort, Tathergang, besondere Opfermerkmale, beteiligte Fahrzeuge und so weiter in ViCLAS ab.
Bisher stand das Datenbanksystem, das seit 2000 bundesweit eingesetzt wird, nur dezentral zur Verfügung. Dabei waren die einzelnen ViCLAS-Rechner nicht miteinander vernetzt und die aktuellen Daten wurden jeweils monatlich vom Bundeskriminalamt an die Landespolizeibehörden überspielt. Von 450 Serienstraftaten, die in ViCLAS abgespeichert sind, hat das System in 100 Fällen die entscheidenden Hinweise für das Erkennen der Serie gegeben. Bei der Suche nach Parallelen zwischen einzelnen Straftaten lohnt sich der Computereinsatz also durchaus. In einem anderen Feld hat das Bundeskriminalamt jedoch weniger gute Erfahrungen mit dem Kollegen Computer gemacht: bei der geographischen Fallanalyse. Dabei geht es darum, herauszufinden, wo ein Serientäter wohnt, um dann gezielt an diesem Ort ermitteln zu können. Seit 1998 erprobt das BKA das Geographic-Profiling-System "Rigel", das von dem kanadischen Polizisten Kim Rossmo entwickelt worden ist. "Dazu wurden alte Fälle aufgearbeitet, und dabei angeschaut, wie sich der Täter bewegte, wenn er Serientaten begeht. Dabei stellte man fest, dass es da typische Verhaltenweisen gibt. Aus diesen Mustern wurden Parameter herausgerechnet, die dann in Formeln umformuliert und in eine Software umgesetzt wurden," so Baurmann.
Als Analyseergebnis liefert das Rigel-System Karten, in denen der potentielle Wohnort des Täters nach Wahrscheinlichkeiten gestaffelt gekennzeichnet ist. Allerdings funktioniert die geografische Fallanalyse mit Rigel nur, wenn wenigstens fünf bis sieben Taten an verschiedenen Orten begangen worden sind. Erste Probeeinsätze von Rigel in Deutschland lieferten Baurmann zufolge keine berauschenden Ergebnisse. Er sieht bei der Software mehrere Defizite: "Was wir uns wünschen würden und was in Rigel noch nicht enthalten ist, wäre etwa die Einbindung von Verkehrsströmen in einer Stadt. Oder ein anderes Problem bei Rigel ist: Es ist für amerikanische Städteverhältnisse gebaut. Nordamerikanische Städte sind meistens im Karree gebaut, während unsere europäischen Städte krum und schief strukturiert sind – aber Rigel rechnet tatsächlich rechteckig." Dennoch hält das BKA den Computereinsatz im Bereich der geografischen Fallanalyse für zukunftsträchtig.
Bisher stand das Datenbanksystem, das seit 2000 bundesweit eingesetzt wird, nur dezentral zur Verfügung. Dabei waren die einzelnen ViCLAS-Rechner nicht miteinander vernetzt und die aktuellen Daten wurden jeweils monatlich vom Bundeskriminalamt an die Landespolizeibehörden überspielt. Von 450 Serienstraftaten, die in ViCLAS abgespeichert sind, hat das System in 100 Fällen die entscheidenden Hinweise für das Erkennen der Serie gegeben. Bei der Suche nach Parallelen zwischen einzelnen Straftaten lohnt sich der Computereinsatz also durchaus. In einem anderen Feld hat das Bundeskriminalamt jedoch weniger gute Erfahrungen mit dem Kollegen Computer gemacht: bei der geographischen Fallanalyse. Dabei geht es darum, herauszufinden, wo ein Serientäter wohnt, um dann gezielt an diesem Ort ermitteln zu können. Seit 1998 erprobt das BKA das Geographic-Profiling-System "Rigel", das von dem kanadischen Polizisten Kim Rossmo entwickelt worden ist. "Dazu wurden alte Fälle aufgearbeitet, und dabei angeschaut, wie sich der Täter bewegte, wenn er Serientaten begeht. Dabei stellte man fest, dass es da typische Verhaltenweisen gibt. Aus diesen Mustern wurden Parameter herausgerechnet, die dann in Formeln umformuliert und in eine Software umgesetzt wurden," so Baurmann.
Als Analyseergebnis liefert das Rigel-System Karten, in denen der potentielle Wohnort des Täters nach Wahrscheinlichkeiten gestaffelt gekennzeichnet ist. Allerdings funktioniert die geografische Fallanalyse mit Rigel nur, wenn wenigstens fünf bis sieben Taten an verschiedenen Orten begangen worden sind. Erste Probeeinsätze von Rigel in Deutschland lieferten Baurmann zufolge keine berauschenden Ergebnisse. Er sieht bei der Software mehrere Defizite: "Was wir uns wünschen würden und was in Rigel noch nicht enthalten ist, wäre etwa die Einbindung von Verkehrsströmen in einer Stadt. Oder ein anderes Problem bei Rigel ist: Es ist für amerikanische Städteverhältnisse gebaut. Nordamerikanische Städte sind meistens im Karree gebaut, während unsere europäischen Städte krum und schief strukturiert sind – aber Rigel rechnet tatsächlich rechteckig." Dennoch hält das BKA den Computereinsatz im Bereich der geografischen Fallanalyse für zukunftsträchtig.