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Viele Jahre und kein Ende

In einigen Stunden ist das Jahr 2012 Geschichte. Allerdings ist es reine Willkür, dass wir gerade heute sagen, dass das Jahr vorbei ist. Es gibt kein Ereignis im Kosmos, das das Ende des Jahres markiert.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Astronomen kennen verschiedene Definitionen für ein Jahr, bei denen es immer um die Dauer des Umlaufs der Erde um die Sonne geht. Der Teufel steckt aber im Detail des Bezugspunkts - denn im Weltall ist bekanntlich alles irgendwie in Bewegung.

    Astronomisch ist die Länge unseres Jahres definiert als Zeit zwischen zwei Durchgängen der Sonne durch den Frühlingspunkt. Dieses "tropische" Jahr dauert 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden. Es liegt unserem Kalender zugrunde.

    20 Minuten und 24 Sekunden länger als das tropische ist das siderische Jahr. Für dieses Jahr ist der Vorbeilauf der Sonne an einem bestimmten Fixstern entscheidend.

    Dass das tropische Jahr kürzer ist, liegt daran, dass sich der Frühlingspunkt aufgrund der langsam eiernden Bewegung der Erdachse von Jahr zu Jahr bewegt.

    Noch einmal knapp fünf Minuten länger ist das anomalistische Jahr. Dies ist die Zeit, die zwischen den Durchgängen der Erde durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt vergeht, der ebenfalls etwas wandert.

    Diese Minutenklaubereien liefern Ihnen heute eine gute Entschuldigung, sollten Sie erst in den 25 Minuten nach Mitternacht mit jemandem anstoßen können. Sie sind immer noch mehr als pünktlich, sofern Sie sich nach der siderischen oder anomalistischen Jahreslänge richten!

    Unterschiedliche Definitionen des Jahres

    Auf dem tropischen Jahr basiert unser Kalender