Deutsche Umwelthilfe
Viele Politiker fahren klimaschädliche Dienstwagen

Viele Spitzenpolitiker fahren nach einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe weiter mit klimaschädlichen Dienstwagen. Demnach erhielten sieben von elf bewerteten Bundesministerinnen und - ministern eine sogenannte "Rote Karte".

    Dienstlimousinen aus verschiedenen Bundesländern stehen auf einem Parkplatz.
    Viele Politiker-Dienstwagen sind immer noch Verbrenner. (picture alliance / dpa / Jens Kalaene)
    Eine Rote Karte bekommen demzufolge Dienstwagen, die bei einer Neuzulassung mehr als 93,6 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstoßen. Das war bei 151 von 238 Dienstwagen auf Bundes- und Landesebene der Fall. Das ist ein Anteil von 63 Prozent.
    Unter den Ministerien schnitt der Elektro-Dienstwagen von Umweltminister Schneider von der SPD mit 62 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer am besten ab.

    Schlusslicht ist Söders Verbrennerauto

    Verkehrsminister Schnieder von der CDU erhielt dagegen für seinen emissionsintensiven Plug-In-Hybrid eine Rote Karte. Bei den Ländern bildet der Verbrenner des Ministerpräsidenten von Bayern, Söder, mit 292 Gramm pro gefahrenem Kilometer das Schlusslicht. Am wenigsten stößt demnach der Elektrowagen von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Kretschmann aus. Lobend hob die Umwelthilfe hervor, dass vereinzelte Politiker ganz auf Dienstwagen verzichten und dafür zum Beispiel ein Dienstrad nutzen.

    Zahlen sind nur bedingt vergleichbar

    Der 19. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe beruht nach eigenen Angaben auf einer Abfrage im Zeitraum von Januar bis Juni 2025. Die Fahrzeuge des Bundeskanzlers, des Vizekanzlers und Finanzministers, des Verteidigungsministers, des Innenministers sowie der Gesundheitsministerin fließen demnach nicht in die Gesamtwertung ein.
    Die Zahlen der Umwelthilfe sind nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-In-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das zwar oft zu - ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen. Zudem ist für jeden Spitzenpolitiker nur ein Fahrzeug aufgelistet, vielen stehen aber mehrere Autos zur Verfügung.
    Diese Nachricht wurde am 19.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.