Donnerstag, 16. Mai 2024

Vier Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown
Virologe Drosten fordert gesellschaftlichen Aufarbeitungsprozess der Pandemie

Vier Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown hat der Virologe Christian Drosten einen umfassenden gesellschaftlichen Aufarbeitungsprozess gefordert. Sowohl Politik als auch Wissenschaft und Medien müssten sich gewissermaßen im Spiegel betrachten und ehrlich Erfolge sowie Defizite in ihrem Handeln benennen, sagte Drosten im Deutschlandfunk.

22.03.2024
    Der Virologe Christian Drosten
    Der Virologe Christian Drosten hat einen gesellschaftlichen Aufarbeitungsprozess der Corona-Pandemie gefordert. (picture alliance / Flashpic)
    Insgesamt sei Deutschland aus epidemiologischer Sicht gut durch die Pandemie gekommen. Vor allem die Reaktion auf die erste Welle sei vorbildlich gewesen und werde heute international als "deutsches Wunder" bezeichnet. Ein Fehler indes sei das verfrühte Lockerlassen vor der Impfung gewesen. Hätte man länger durchgehalten, hätte man vielen Menschen das Leben retten können, betonte Drosten im Deutschlandfunk.
    Corona habe die Gesellschaft nachhaltig verändert, erklärte Drosten. Es hätten sich in der öffentlichen Debatte Räume für abseitige Verschwörungstheorien geöffnet, die nur schwer wieder geschlossen werden könnten. Dadurch habe die Pandemie das Phänomen der Desinformation verstärkt.
    Das komplette Interview mit Christian Drosten können Sie hier nochmal nachhören.
    Diese Nachricht wurde am 22.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.