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Vollmond und Perigäum

Bei Sonnenuntergang steht der fast volle Mond tief im Osten. Zu Beginn der Dämmerung sehen Sie ihn gerade oberhalb des dunkelblauen Bandes, das sich am östlichen Horizont entlang zieht. Das ist der Schatten der Erde, der sich kurz danach über den ganzen Himmel ausbreitet.

Damond Benningfield |
    Morgen am frühen Abend erreicht der Mond seine Vollmondphase - nur wenige Stunden, nachdem er seinen erdnächsten Punkt durchläuft - das Perigäum.

    Im Durchschnitt ist der Mond gut 384 000 Kilometer von der Erde entfernt. Da seine Umlaufbahn aber kein perfekter Kreis ist, schwankt sein Abstand zur Erde um gut 50 000 Kilometer. In Erdnähe bedeckt er eine Himmelsregion, die etwa um 25 Prozent größer ist als in Erdferne. Wir bemerken diesen Unterschied nicht, weil sich der Abstand nur langsam ändert.

    Sollten Sie an der Küste leben, können Sie einen direkten Effekt dieses sich verändernden Abstands beobachten. Die Gezeiten sind höher beim Mond in Erdnähe. Sie entstehen durch den Schwerkrafteinfluss von Mond und Sonne. Nähert sich der Mond der Erde, wird sein Einfluss stärker. Zu extremen Gezeiten kommt es, wenn der Mond das Perigäum nahe der Vollmond- oder Neumondphase durchläuft. Dann wirkt sich die Schwerkraft von Sonne und Mond entlang einer Linie aus.

    Zwei helle Sterne rahmen den Mond heute Nacht ein. Regulus betritt die Himmelsbühne vor ihm, während Spica in etwa dem gleichen Abstand hinterher zieht. Zusammen wandern die drei während der Nacht über den Südhimmel.