Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Welt-Naturerbes: Der Wildblumenversand Rieger-Hofmann in Baden-Württemberg. Seit 22 Jahren hat man Erfahrung im Anbu von Arzneipflanzen und heimischen Gräsern. Über 20 Mischungen vom Norddeutschen Trockenrasen bis zur Alpenblumenwiese werden von Blaufelden-Raboldshausen per Internet und Telefon bestellt werden. Mit der Begrünung der neuen Fußballarena in München und ehemaligen Braunkohlerevieren in Ostdeutschland hat sich der Familienbetrieb einen Namen gemacht und eine Nische im harten Agrarwettbewerb gefunden, auch ohne Zuschüsse der EU aus Brüssel. Die Graswurzelexperten aus Hohenlohe suchen jetzt auch weitere Mitstreiter in Norddeutschland.
Postadresse: In den Wildblumen 7 in Blaufelden-Raboldshausen. Lila. Pink, gelb, und weiß bilden wirkungsvolle Kontraste. Firmenchef Ernst Rieger baut auf 40 Hektar Hunderte von Wildblumen an. Manche weltweit einmalig. Ein Geheimtipp für Naturfreunde und Arzneimittelhersteller. Aber auch viele Touristen besuchen die Holz-Scheune, in der feine Siebe die Samen reinigen und sortieren:
" Ich habe hier Schafschwingel-Samen in der Hand. Es ist Grassamen. Es gibt auch Geruchsgras, das würde richtig riechen. Das haben wir da hinten in einem Sack. Insgesamt kultivieren wir 450 verschiedenen Arten von Gräsern und Kräutern und etwa 200 davon haben wir auf dem eigenen Hof. "
Die Ernte ist hart und staubig. Der kleine Mähdrescher kann nur bei großen Samen von Margeritte, Spitzwegerich oder Glockenblume eingesetzt werden. Doch viele Samen sind kaum größer als ein Staubkorn. Schweißtreibende Handarbeit wird bei sonnigem Ernte-Wetter von den 20 Mitarbeitern gefordert. Mit-Inhabern Birgit Rieger kann ein Lied davon singen:
" Viele Pflanzen wie das Frühlings-Fingerkraut oder Blutwurzel oder Brunella, das sind Pflanzen, die eben nicht sehr hoch sind, die niedrig sind. Und was nah am Boden ist, da muss man sich schon tief runter bücken und das geht manchmal schon sehr ins Kreuz. Das Ernten ist nicht sehr dreckig, aber wenn man hinterher den Samen reinigt, dann staubt's und das beißt einem oft die Haut. Wir arbeiten zum Teil schon mit Mundschutz und sind jetzt auch dabei wieder eine Absauganlage einzubauen. Und es gibt dann die Distelarten, wenn man den Samen drischt, dann gehen die Flieger weg und dann ist es weiß, als wenn Frau Holle arbeiten würde. "
Praktikanten aus Polen, Ost- und Westdeutschland gehen inzwischen bei den Familien Rieger und Hofmann in die Lehre. Anbaubetriebe im Raum München, Köln, Hessen und Ostdeutschland bauen Wildblumen im Auftrag des Versandes an. Nur im Norden ist man noch auf der Suche.
" Mit dem norddeutschen Trockenrasen ist es noch schwierig. Wir haben bisher noch nicht den richtigen Landwirt in Norddeutschland gefunden, der vom Traktor runtergeht. Wir müssen im Moment den norddeutschen Samen noch hier vermehren. "
Die Uni Hohenheim in Stuttgart entwickelte für die Riegers eigene Anbau-, Erntetechniken und Maschinen. Die Blumen wachsen nicht nur im Freiland, sondern auch im Gewächshaus. Gerade die Zucht deutscher Gräser ist weltweit einmalig. Doch weil sie teurer sind als billiges Saatgut aus dem Ausland kaufen viele Kommunen lieber Billigware, so Birgit Rieger. Eigentlich gesetzwidrig, empört sich die Landwirtin, denn bei der Renaturierung von Braunkohlenrevieren und Neubautrassen sollen, nach den Naturschutzgesetzen, heimische Pflanzen blühen, um Flora und Fauna zu schützen:
" Viele Gräser kommen aus Dänemark oder Neuseeland, aus Kanada und da wird es großflächig angebaut. Und kann dann eben Schiffsladungsweise billig importiert werden. Das sind züchterisch bearbeitete Gräser, eigentlich für die Landwirtschaft gezüchtet, auf Menge für die Tiere. Die Wildformen sind einfach sehr unterschiedlich, blühen über lange Zeit, sind nicht einheitlich, sind nicht auf Ertrag ausgerichtet, sondern die haben sich entwickelt am jeweiligen Standort. "
Und nur auf sie fliegen unsere heimischen Schmetterlinge und Tiere. Der Einsatz der Riegers für den Erhalt der Natur kommt deshalb auch den seltenen Schmetterlings-Arten, Vögeln und Käfern zu Gute. Zuschüsse aus dem EU-Agrarfonds gibt es dafür nicht. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter wollte kürzlich den Riegers den Anbau von Deutschem Weidelgras, Wiesenrispe und Co per Einstweiliger Anordnung verbieten lassen Das Landgericht in Ellwangen sah jedoch in den Wildformen keine Konkurrenz für die Saatzucht der Landwirtschaft. Birgit Rieger und ihr Mann dürfen also weiter Graswurzelarbeit betreiben. Eine beglückende und befriedigende Tätigkeit trotz aller Widerstände:
" Es ist einfach abwechslungsreich und macht Spaß. Wir lernen viele Leute kennen dadurch. Und ich denke, wir können einen guten Beitrag leisten auch für den Naturschutz. "
Postadresse: In den Wildblumen 7 in Blaufelden-Raboldshausen. Lila. Pink, gelb, und weiß bilden wirkungsvolle Kontraste. Firmenchef Ernst Rieger baut auf 40 Hektar Hunderte von Wildblumen an. Manche weltweit einmalig. Ein Geheimtipp für Naturfreunde und Arzneimittelhersteller. Aber auch viele Touristen besuchen die Holz-Scheune, in der feine Siebe die Samen reinigen und sortieren:
" Ich habe hier Schafschwingel-Samen in der Hand. Es ist Grassamen. Es gibt auch Geruchsgras, das würde richtig riechen. Das haben wir da hinten in einem Sack. Insgesamt kultivieren wir 450 verschiedenen Arten von Gräsern und Kräutern und etwa 200 davon haben wir auf dem eigenen Hof. "
Die Ernte ist hart und staubig. Der kleine Mähdrescher kann nur bei großen Samen von Margeritte, Spitzwegerich oder Glockenblume eingesetzt werden. Doch viele Samen sind kaum größer als ein Staubkorn. Schweißtreibende Handarbeit wird bei sonnigem Ernte-Wetter von den 20 Mitarbeitern gefordert. Mit-Inhabern Birgit Rieger kann ein Lied davon singen:
" Viele Pflanzen wie das Frühlings-Fingerkraut oder Blutwurzel oder Brunella, das sind Pflanzen, die eben nicht sehr hoch sind, die niedrig sind. Und was nah am Boden ist, da muss man sich schon tief runter bücken und das geht manchmal schon sehr ins Kreuz. Das Ernten ist nicht sehr dreckig, aber wenn man hinterher den Samen reinigt, dann staubt's und das beißt einem oft die Haut. Wir arbeiten zum Teil schon mit Mundschutz und sind jetzt auch dabei wieder eine Absauganlage einzubauen. Und es gibt dann die Distelarten, wenn man den Samen drischt, dann gehen die Flieger weg und dann ist es weiß, als wenn Frau Holle arbeiten würde. "
Praktikanten aus Polen, Ost- und Westdeutschland gehen inzwischen bei den Familien Rieger und Hofmann in die Lehre. Anbaubetriebe im Raum München, Köln, Hessen und Ostdeutschland bauen Wildblumen im Auftrag des Versandes an. Nur im Norden ist man noch auf der Suche.
" Mit dem norddeutschen Trockenrasen ist es noch schwierig. Wir haben bisher noch nicht den richtigen Landwirt in Norddeutschland gefunden, der vom Traktor runtergeht. Wir müssen im Moment den norddeutschen Samen noch hier vermehren. "
Die Uni Hohenheim in Stuttgart entwickelte für die Riegers eigene Anbau-, Erntetechniken und Maschinen. Die Blumen wachsen nicht nur im Freiland, sondern auch im Gewächshaus. Gerade die Zucht deutscher Gräser ist weltweit einmalig. Doch weil sie teurer sind als billiges Saatgut aus dem Ausland kaufen viele Kommunen lieber Billigware, so Birgit Rieger. Eigentlich gesetzwidrig, empört sich die Landwirtin, denn bei der Renaturierung von Braunkohlenrevieren und Neubautrassen sollen, nach den Naturschutzgesetzen, heimische Pflanzen blühen, um Flora und Fauna zu schützen:
" Viele Gräser kommen aus Dänemark oder Neuseeland, aus Kanada und da wird es großflächig angebaut. Und kann dann eben Schiffsladungsweise billig importiert werden. Das sind züchterisch bearbeitete Gräser, eigentlich für die Landwirtschaft gezüchtet, auf Menge für die Tiere. Die Wildformen sind einfach sehr unterschiedlich, blühen über lange Zeit, sind nicht einheitlich, sind nicht auf Ertrag ausgerichtet, sondern die haben sich entwickelt am jeweiligen Standort. "
Und nur auf sie fliegen unsere heimischen Schmetterlinge und Tiere. Der Einsatz der Riegers für den Erhalt der Natur kommt deshalb auch den seltenen Schmetterlings-Arten, Vögeln und Käfern zu Gute. Zuschüsse aus dem EU-Agrarfonds gibt es dafür nicht. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter wollte kürzlich den Riegers den Anbau von Deutschem Weidelgras, Wiesenrispe und Co per Einstweiliger Anordnung verbieten lassen Das Landgericht in Ellwangen sah jedoch in den Wildformen keine Konkurrenz für die Saatzucht der Landwirtschaft. Birgit Rieger und ihr Mann dürfen also weiter Graswurzelarbeit betreiben. Eine beglückende und befriedigende Tätigkeit trotz aller Widerstände:
" Es ist einfach abwechslungsreich und macht Spaß. Wir lernen viele Leute kennen dadurch. Und ich denke, wir können einen guten Beitrag leisten auch für den Naturschutz. "