Er hat mehr als zehn Jahre lang an Feststoffraketen gearbeitet und Mitte der zwanziger Jahre erste Starts durchgeführt. Dabei ging es Friedrich Schmiedl vor allem darum, mit Kameras aus großer Höhe Bilder der Landschaft aufzunehmen.
Am 2. Februar 1931 startete er seine erste Postrakete. Sie transportierte rund hundert Briefe vom Schöckel, einem Berg bei Graz, ins nur wenige Kilometer entfernte Sankt Radegund.
Die Raketen waren ferngesteuert und landeten sanft am Fallschirm – eine Meisterleistung des Ingenieurs.
Bald darauf begann ein regelmäßiger Postraketendienst in der Umgebung von Graz. Friedrich Schmiedl sah in den Raketen die beste Art, schwer zugängliche Alpentäler mit Post zu versorgen – und er hoffte, große Briefmengen zwischen Hauptstädten zu versenden.

Die Raketenbriefe waren wegen der von Friedrich Schmiedl verwendeten eigenen Wertmarken bei Philatelisten sehr begehrt. Mitte der dreißiger Jahre verbot die österreichische Post diese Art der Zustellung.
Zudem wurde der Besitz von Sprengstoff unter Todesstrafe gestellt. Friedrich Schmiedl zerstörte seinen Bestand.
Nach dem Raketen-Aus vernichtete er seine Unterlagen, damit sie nicht für Rüstungszwecke genutzt werden konnten – und er lehnte etliche Stellenangebote von Militärs aus Japan, Deutschland und den USA ab.
Friedrich Schmiedl, der vergessene Raketenpionier, ist 1994 im Alter von 92 Jahren in Graz gestorben.