Im Herbst 1950 war es endlich so weit: Auf Drängen der Schweiz nahm die FIFA den DFB wieder in ihre Reihen auf. Als Zeichen der sportlichen Integration wurde am 22. November 1950 ein Freundschaftsspiel zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz angesetzt. Dazu der Kölner Sportwissenschaftler Jürgen Buschmann:
"Die Schweiz war ein renommierter Gegner. Zwei Monate vorher bei der WM hat man gegen Brasilien unentschieden gespielt, Mexiko 2:1 geschlagen. Sie gehörten also zu den Top-Mannschaften in Europa, Deutschland hatte lange Zeit nicht gespielt, Deutschland war ganz klar Außenseiter."
Dennoch war die Identifikation des deutschen Publikums mit dem Fußball ungebrochen. Das Stuttgarter Stadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf dem Rasen freute sich der Schalker Herbert Burdenski, wieder in der Herberger-Elf zu stehen:
"103.000 Zuschauer, und bei strömendem Regen. Wir hatten so viel Schlamm da. Aber unsere Begeisterung war groß und wir waren stolz, dass wir von den Schweizern angesprochen worden sind. Man hat sogar ne Uhr geschenkt bekommen. Ich musste gegen keinen Unbekannten spielen, den Fatton, der Linksaußen, der war ein hervorragender Mann und ich war kein Verteidiger. Ich sagte noch zu Sepp Herberger: Mensch, ich bin doch kein Verteidiger. Sagte er: "Budde - schlaf drüber, wenn nicht, kannste morgen nach Hause fahren."
Natürlich nahm Burdenski die Verteidigerrolle an. Seine wichtigste Aktion gelang ihm in der 42. Minute.
"Otmar Walter kriegt nen wunderbaren Kopfball, macht nen Diener, der Ball geht oben in den Winkel rein, der Verteidiger schlägt den Ball mit der Hand raus. Elfmeter! Was geschah? Keiner bewegte sich, sagte der Anderl Kupfer: `Budde, lauf hin, hau das Ding oben rein.`
""Live-Kommentator 1950: Achtung! Es startet der halbrechte Verteidiger Burdenski, er legt den Ball nochmals hin, geht zurück, läuft an und schießt."
"Otmar Walter kriegt nen wunderbaren Kopfball, macht nen Diener, der Ball geht oben in den Winkel rein, der Verteidiger schlägt den Ball mit der Hand raus. Elfmeter! Was geschah? Keiner bewegte sich, sagte der Anderl Kupfer: "Budde, lauf hin, hau das Ding oben rein."
"Ich brauchte keinen großen Anlauf, war ja so viel Schlamm, anderthalb Schritt. Ich hab gesagt: Wenn ich den voll drauf haue, so schnell kriegt der die Arme gar nicht hoch. Und ich hatte Glück."
1:0 für die BRD war der Endstand. Der DFB ließ sich nicht lumpen und zahlte eine für damals üppige Prämie! Burdenski:
"Vom DFB bekamen wir erstmalig 100 Mark! Das war für uns viel, wir dachten, das muss ein Irrtum sein. Wir haben früher 14 Mark bekommen und jetzt 100!"
Übrigens spielt die Schweiz eine Sonderrolle für den deutschen Fußball, wie Sportwissenschaftler Jürgen Buschmann betont:
"Die Schweiz war die Nation, die 1907 das erste Länderspiel gegen uns gemacht hat. Nach dem ersten Weltkrieg - das erste Länderspiel. Nach dem zweiten Weltkrieg wieder das erste Länderspiel. Und selbst 1990 war es das erste Mal, dass eine gesamtdeutsche Mannschaft ein Länderspiel bestritten hat. Und das war auch wieder gegen die Schweiz."
"Die Schweiz war ein renommierter Gegner. Zwei Monate vorher bei der WM hat man gegen Brasilien unentschieden gespielt, Mexiko 2:1 geschlagen. Sie gehörten also zu den Top-Mannschaften in Europa, Deutschland hatte lange Zeit nicht gespielt, Deutschland war ganz klar Außenseiter."
Dennoch war die Identifikation des deutschen Publikums mit dem Fußball ungebrochen. Das Stuttgarter Stadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf dem Rasen freute sich der Schalker Herbert Burdenski, wieder in der Herberger-Elf zu stehen:
"103.000 Zuschauer, und bei strömendem Regen. Wir hatten so viel Schlamm da. Aber unsere Begeisterung war groß und wir waren stolz, dass wir von den Schweizern angesprochen worden sind. Man hat sogar ne Uhr geschenkt bekommen. Ich musste gegen keinen Unbekannten spielen, den Fatton, der Linksaußen, der war ein hervorragender Mann und ich war kein Verteidiger. Ich sagte noch zu Sepp Herberger: Mensch, ich bin doch kein Verteidiger. Sagte er: "Budde - schlaf drüber, wenn nicht, kannste morgen nach Hause fahren."
Natürlich nahm Burdenski die Verteidigerrolle an. Seine wichtigste Aktion gelang ihm in der 42. Minute.
"Otmar Walter kriegt nen wunderbaren Kopfball, macht nen Diener, der Ball geht oben in den Winkel rein, der Verteidiger schlägt den Ball mit der Hand raus. Elfmeter! Was geschah? Keiner bewegte sich, sagte der Anderl Kupfer: `Budde, lauf hin, hau das Ding oben rein.`
""Live-Kommentator 1950: Achtung! Es startet der halbrechte Verteidiger Burdenski, er legt den Ball nochmals hin, geht zurück, läuft an und schießt."
"Otmar Walter kriegt nen wunderbaren Kopfball, macht nen Diener, der Ball geht oben in den Winkel rein, der Verteidiger schlägt den Ball mit der Hand raus. Elfmeter! Was geschah? Keiner bewegte sich, sagte der Anderl Kupfer: "Budde, lauf hin, hau das Ding oben rein."
"Ich brauchte keinen großen Anlauf, war ja so viel Schlamm, anderthalb Schritt. Ich hab gesagt: Wenn ich den voll drauf haue, so schnell kriegt der die Arme gar nicht hoch. Und ich hatte Glück."
1:0 für die BRD war der Endstand. Der DFB ließ sich nicht lumpen und zahlte eine für damals üppige Prämie! Burdenski:
"Vom DFB bekamen wir erstmalig 100 Mark! Das war für uns viel, wir dachten, das muss ein Irrtum sein. Wir haben früher 14 Mark bekommen und jetzt 100!"
Übrigens spielt die Schweiz eine Sonderrolle für den deutschen Fußball, wie Sportwissenschaftler Jürgen Buschmann betont:
"Die Schweiz war die Nation, die 1907 das erste Länderspiel gegen uns gemacht hat. Nach dem ersten Weltkrieg - das erste Länderspiel. Nach dem zweiten Weltkrieg wieder das erste Länderspiel. Und selbst 1990 war es das erste Mal, dass eine gesamtdeutsche Mannschaft ein Länderspiel bestritten hat. Und das war auch wieder gegen die Schweiz."