Archiv


Vorbei an Jupiter

Ganz nahe am Mond zeigt sich heute Abend ein besonders helles Objekt. Das ist kein Stern. Hinter dem Lichtpunkt verbirgt sich der Planet Jupiter. Zusammen ziehen die beiden über den Westhimmel und gehen gegen 23 Uhr unter. Der Mond ist während des Tages an Jupiter vorbeigezogen. Als Galileo vor vier Jahrhunderten mit seinem ersten Teleskop auf Jupiter blickte, bezeichnete er das, was er sah, als Wunder. Er fand die vier größten Jupitermonde, die man nach ihm auch als Galileische Monde bezeichnet. Besonders faszinierten ihn die Bewegungsmuster, die er erkannte. Zur Zeit Galileis erkundeten europäische Seefahrer die Welt. Doch war die Navigation schwierig, weil sie kein gutes Verfahren kannten, um ihren Längengrad zu bestimmen – ihre ost-westliche Position auf der Erdkugel.

Damond Benningfield |
    Galileo erkannte, dass Jupiters Monde regelmäßig durch den Schatten des Planeten zogen. Er konnte diese Verfinsterungen bald vorhersagen. Diese Zeiten konnten seiner Meinung nach den Seefahrern helfen, ihre Position zu bestimmen. Er baute sogar einen Helm mit eingebautem Teleskop, damit die Seefahrer die Bewegung der Jupitermonde verfolgen konnten.

    Kartographen verwendeten die Technik, um neue, genauere Karten von den Kontinenten zu zeichnen. Doch war es schwer, von den schwankenden Planken eines Schiffes, die Jupitermonde zu finden, geschweige denn, ihre Positionen zu bestimmen. Das Problem der Längengradbestimmung wurde erst mit der Erfindung der ersten mechanischen Uhr gelöst, die auch auf See die genaue Zeit anzeigte. Genießen Sie heute Abend das Stelldichein von Jupiter und unserem Mond.