Zweite Kammer
Parlamentswahl in den Niederlanden hat begonnen - Wilders-Partei könnte stärkste Kraft werden

In den Niederlanden hat die vorgezogene Parlamentswahl begonnen. Rund 13 Millionen Menschen sind aufgerufen, die 150 Abgeordneten neu zu bestimmen. Für die sogenannte Zweite Kammer kandidieren insgesamt 27 Parteien. Der Ausgang der Wahl ist weitgehend offen.

    Den Haag: Rob Jetten, Spitzenkandidat der linksliberalen D66 und Rechtspopulist Geert Wilders (r) während der NOS-Abschlussdebatte. Sie geben sich die Hand.
    Parlamentswahl in den Niederlanden (Remko De Waal / ANP / dpa / Remko De Waal)
    Die vorgezogene Wahl wurde nötig, nachdem der Rechtspopulist Wilders die Vier-Parteien-Koalition im Juni im Streit um die Asylpolitik verlassen hatte. Seine radikal-rechte Partei für die Freiheit - PVV - war bei der Wahl 2023 überraschend stärkste Kraft geworden.
    In Umfragen zeichnete sich zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen von fünf Parteien ab, von denen die PVV erneut die stärkste werden könnte. Allerdings haben die anderen größeren Parteien bereits erklärt, dass es keine Zusammenarbeit mit der PVV geben werde. Es handelt sich um das rot-grüne Bündnis, die christdemokratische CDA, die linksliberale D66 und die rechtsliberale VVD.
    Der Politikwissenschaftler der Uni Münster, Wilp, hält den Ausgang für völlig offen. Viele Wählerinnen und Wähler seien noch unentschlossen und würden sich spontan entscheiden, sagte Wilp im Deutschlandfunk. Als wichtiges Thema neben der Asylpolitik nannte der Geschäftsführer des Zentrums für Niederlande-Studien die Wohnungsnot. Wilp erwartet, dass die Regierungsbildung kompliziert wird.
    Die Wahllokale schließen um 21 Uhr. Anschließend werden Prognosen auf Grundlage von Nachwahlbefragungen erwartet.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.