Samstag, 04. Mai 2024

Doping
WADA verteidigt Vorgehen erneut und weist Kritik zurück

Nach Vorwürfen wegen nicht geahndeter Doping-Fälle im chinesischen Schwimmsport hat die Welt-Anti-Doping-Agentur, WADA, positive Befunde bestätigt, aber die Kritik an ihrem Vorgehen zurückgewiesen. Bei den Ermittlungen seien "keine glaubwürdigen Beweise für ein Fehlverhalten" vorgelegt worden, sagte WADA-Präsident Banka.

23.04.2024
    Blick von oben auf ein leeres Schwimmbecken mit mehreren Bahnen.
    Vor den Olympischen Sommerspielen gibt es Vorwürfe gegen das chinesische Schwimmteam. (Symbolbild) (imago images / Panthermedia / "Gudella" via www.imago-images.de)
    "Wenn wir es jetzt noch einmal machen müssten, würden wir genau dasselbe tun", betonte Banka. Er bekräftigte, dass er eher an die These der "Umweltkontamination" von "unschuldigen Athleten" glaube als an absichtliches und verheimlichtes Doping.

    Faeser: Berichte erschüttern Vertrauen in WADA

    Bundesinnenministerin Faeser sagte der ARD, die Berichte erschütterten das Vertrauen in die Welt-Anti-Doping-Agentur und den weltweiten Kampf gegen Betrug im Spitzensport. Dem "Verdacht des Wegschauens oder gar des Vertuschens" müsse "schnellstens und umfassend" nachgegangen werden.
    Die weltweite Sportlervereinigung Global Athlete erklärte, das Verhalten der Welt-Anti-Doping-Agentur werfe eher Fragen auf, als dass diese beantwortet würden. Es gebe in der Angelegenheit einige Unklarheiten.
    Hintergrund sind Recherchen der ARD und der "New York Times". Demnach wurden 23 chinesische Schwimmer 2021 bei Dopingtests positiv getestet. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) stellte die Ermittlungen dennoch ein. Zur Begründung hieß es, den Schwimmern sei kein schuldhaftes Verhalten nachzuweisen. Drei der chinesischen Schwimmer gewannen 2021 in Japan Olympiagold.
    Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hatte die Berichte über gedopte Schwimmer als "Fake News" bezeichnet.
    Diese Nachricht wurde am 23.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.