Der Kandidat der schwarz-rot-gelben Landesregierung erhielt auch nach drei Wahlgängen nicht die erforderliche Stimmenzahl. CDU-Fraktionschef Heuer sagte, es tue ihm für den Kandidaten, den Juristen Neugebauer, persönlich leid. Er sei ein exzellenter Kandidat. Bereits vor der Abstimmung waren in den Reihen der CDU-Fraktion Bedenken aufgekommen, dass nicht genügend Abgeordnete für ihn stimmen könnten. Einige Abgeordnete gelten als unzufrieden mit der Fraktionsspitze. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Kosmehl, schrieb auf Twitter, die Verantwortung würden auch Abgeordnete tragen, die politische Spielchen der Qualifikation eines Bewerbers vorgezogen hätten. Der CDU-Abgeordnete und Ex-Landtagspräsident Gürth twitterte, dass Neuwahlen konsequent wären.
Die Opposition im Landtag sieht die Regierung von Ministerpräsident Haseloff ebenfalls in der Krise. Haseloff müsse sich fragen, auf welche Mehrheit er sich noch stützen könne, sagte Grünen-Fraktionschefin Lüddemann. Amt und Ansehen Sachsen-Anhalts seien dauerhaft beschädigt.
Das Bundesland versucht seit 2018 vergeblich, einen neuen Landesdatenschutzbeauftragten zu wählen.