Archiv

Türkei
Wahlbehörde sieht Erdogan vorn - Stichwahl aber wahrscheinlich

In der Türkei zeichnet sich nach dem ersten offiziellen Zwischenergebnis eine Stichwahl um das Präsidentenamt ab.

    Wahlkampfplakate von Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) und Recep Tayyip Erdoğan (AKP), am 11. Mai in Ankara
    Wahlkampfplakate von Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) und Recep Tayyip Erdoğan (AKP), am 11. Mai in Ankara (Imgo | Tunahan Turhan)
    Der Chef der Wahlbehörde teilte in der Nacht mit, inzwischen seien fast alle Stimmen im Inland ausgezählt. Präsident Erdogan liegt demnach mit etwa 49,5 Prozent der Stimmen in Führung. Sein Herausforderer Kilicdaroglu, der an der Spitze eines Sechs-Parteien-Bündnisses antrat, kommt auf knapp 44,5 Prozent. Damit verfehlen nach jetzigem Stand beide Kandidaten die nötige absolute Mehrheit für einen Sieg im ersten Durchgang. Wie die Wahlbehörde weiter mitteilte, verzögert sich die Auszählung der Stimmen aus dem Ausland. Auch hier liegt Erdogan bislang in Führung, allerdings wurde bislang weniger als die Hälfte der Wahlurnen ausgezählt.
    Präsident Erdogan sagte in der Nacht vor Anhängern in der Hauptstadt Ankara, sollte es zu einer Stichwahl kommen, werde er das akzeptieren. Kilicdaroglu äußerte sich ähnlich. Er betonte zugleich, Erdogan habe in der ersten Runde nicht das erhoffte Ergebnis erreicht.
    Der dritte Bewerber bei der Präsidentschaftswahl, der Politiker Ogan von der ultranationalistischen Ata-Allianz, erzielte laut Wahlbehörde rund 5,3 Prozent der Stimmen.
    Die Stichwahl um das Präsidentenamt würde in zwei Wochen stattfinden, am 28. Mai.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.