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Wall Street steigt dank Syrien

Die sich weiter abzeichnende Entspannung im Syrien-Konflikt hat die New Yorker Aktien zur Wochenmitte beflügelt. Verizon überrascht mit der größten Anleiheemission aller Zeiten.

Von Beatrice Uerlings | 12.09.2013
    An der New Yorker Börse Exchange war diesmal zu Handelsauftakt nur hier und da ein leises Computerpiepsen zu hören. Die ansonsten recht lautstarken Marktteilnehmer standen mucksmäuschenstill und mit gesenkten Köpfen auf dem Parkett. Eine ganze Schweigeminute lang gedachten sie den schweren Terroranschlägen, die vor exakt zwölf Jahren nur wenige Straßenzüge weiter die Zwillingstürme des World Trade Center zum Einsturz brachten.

    Dann ging es allerdings schnell wieder zum Alltag über. Der aus verschiedenen Industriewerten zusammengesetzte Dow Jones Index realisierte so das siebte gewinnbringende Schlussbild in Folge: Er gewann 0,9 Prozent auf 15.326 Punkte.

    Dank gebührte unter anderem Verizon. Die US-Telekomgesellschaft hat 49 Milliarden Dollar am Anleihemarkt eingesammelt. Es ist die größte Emission aller Zeiten. Das Geld will Verizon nutzen, um die britische Vodafone aus der gemeinsamen Mobilfunksparte freizukaufen.

    Das Technologiebarometer Nasdaq tat es sich schwerer. Hier stand zu Handelsende ein Minus vom 0,1 Prozent auf der Tafel.

    Verluste bei Apple
    Ein Großteil der Verluste ging auf das Konto von Apple. Der Konzern hatte am Vortag erstmals auch billigere iPhone-Modelle vorgestellt, die sich vor allem in asiatischen Schwellenländern gut verkaufen sollen. Die Analysten von Credit Suisse, UBS und Bank of America glauben nicht an dieses Konzept. Sie alle haben ihre Kaufempfehlungen für die Apple-Aktie zurückgenommen.

    Unter Druck standen auch die Papiere von General Motors. Die Opel-Mutter war 2009 mit staatlichen Hilfen vor der Pleite bewahrt worden. Nach der amerikanischen beginnt nun aber auch die kanadische Regierung mit dem Ausstieg: Sie verkaufte fast ein Viertel ihrer Beteiligung an General Motors.

    Am Rentenmarkt hat sich die Stimmung etwas aufgehellt. Die richtungsweisenden, 10-jährigen US-Staatsanleihen erholten sich um vier Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,92 Prozent.

    Bei den Devisen ist der Euro weiter auf dem Vormarsch. Die Gemeinschaftswährung pendelte sich auf eine New Yorker Abendnotierung von 1,3313 Dollar ein.

    Mit dem Goldpreis geht es im Zuge des sich entspannenden Syrien-Konfliktes tendenziell weiter abwärts. Die US-Schlussnotierung betrug 1.363,70 Dollar je Feinunze.

    Tokio mit leichten Verlusten
    Die Börse in Tokio hat am Donnerstagvormittag leichter tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte einen Verlust von 42,15 Punkten oder 0,29 Prozent beim Zwischenstand von 14.382,92 Punkten. Der breit gefasste Topix fiel bis dahin um 6,06 Punkte oder 0,51 Prozent auf 1183,19 Punkte.